Sport

Ronaldo in Italien: Nur einer bei Freistößen schlech...

18-mal lief der Portugiese für Juventus an, nie traf er. Dabei hätte der italienische Serienmeister einen Spezialisten in seinen Reihen.

13.09.2021, 15:50
Teilen
Cristiano Ronaldo auf der Suche nach der Freistoß-Form.
Bild: imago sportfotodienst

In der 95. Minute probiert er es wieder, legt sich den Ball zurecht, wie er es immer tut, läuft an und es folgt, was die Fans von Juventus Turin seit bald eineinhalb Jahren kennen: ein Schuss direkt in die Mauer, aus 20 Metern. Diesmal gegen Hellas Verona, abgegeben von Cristiano Ronaldo. Der Portugiese trifft immer und überall. Mit rechts oder mit links, mit dem Kopf oder per Abstauber, vom Elfmeterpunkt oder aus der Distanz. Nur in einer Disziplin, da hapert es beim fünffachen Weltfußballer: bei den Freistössen. 18-mal hat er es probiert, seit er im letzten Sommer in Turin ankam, 18-mal landete der Ball überall, aber nicht im Tor des Gegners. Mehr Versuche ohne Tor schaffte seit Datenerhebung in der Serie A nur ein Spieler. Camillo Ciano von Frosinone lief in der vergangenen Saison 21-mal an und traf nie. Nimmt man bei Ronaldo die Champions League hinzu, sieht es noch düsterer aus. So kommt der 34-Jährige auf insgesamt 24 Freistösse, von denen nur sieben von den gegnerischen Goalies gehalten wurden. Zwei flogen daneben oder drüber, die restlichen 15 schafften es nur bis in die Mauer des Gegners. Seinen letzten Freistoß verwandelte Ronaldo im Finale der Club-WM gegen Grêmio aus Brasilien. Das war am 16. Dezember 2017.

In der Nationalmannschaft klappts Auf Klubebene ist Ronaldo also seit bald zwei Jahren nicht mehr erfolgreich, verschießt er noch drei weitere Freistösse, ist er laut Statistik der schlechteste Freistoßschütze der Serie A. Immerhin schoss er während dieser Durststrecke auch im Nationalteam einige Tore, davon zwei per Freistoß. Einmal beim spektakulären 3:3 an der WM 2018 gegen Spanien, einmal in der Nations League gegen die Schweiz, als ihm Yann Sommer die Goalie-Ecke mit einem Schritt in die falsche Richtung öffnete. Bei Juventus aber, da will es einfach nicht sein. Dennoch darf Ronaldo immer und immer wieder antreten. Obwohl es unter seinen Teamkollegen den einen oder anderen gibt, der mit einem feinen Fuß ausgestattet ist. Miralem Pjanic zum Beispiel. Insgesamt kommt der Standard-Spezialist in seinen nun etwas mehr als drei Saisons im Piemont auf 20 Tore, sieben davon fielen nach einem direkten Freistoß. Seit Ronaldo bei Juventus ist, durfte der Bosnier noch sechsmal antreten, er schoss dabei ein Tor mehr als der Portugiese.