Ukraine

Russische Wirtschaft soll stärker wachsen als die der U

Trotz aller westlicher Sanktionen gegen Wladimir Putin: Die russische Wirtschaft soll im nächsten Jahr stärker wachsen als die der USA.

25.02.2023, 16:27
Laut dem internationalen Währungsfonds soll die russische Wirtschaft im kommenden Jahr stärker wachsen als in Deutschland, Frankreich oder den Vereinigten Staaten.
Reuters

Zu den anscheinend geringen Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf die russische Wirtschaft schreibt die italienische Zeitung "Corriere della Sera": "Vor einigen Wochen hat der Internationale Währungsfonds seine Prognosen veröffentlicht, mit einer unangenehmen Überraschung. Im nächsten Jahr sieht er in Russland ein größeres Wirtschaftswachstum als in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien. (...) Kann das sein? (...) Wie ist es möglich, dass die mächtigsten Sanktionen der Geschichte so schwache Auswirkungen haben? (...)

    "Mit meiner heutigen Ansprache spreche ich in einer Zeit unumkehrbarer Veränderungen in der Welt, in einer Zeit großer historischer Ereignisse, die ...
    IMAGO/ITAR-TASS

    Zum Teil ist das so, weil vor allem die Europäische Union langsam war, die Schrauben anzuziehen. Zu viele große russische Banken konnten lange Zeit weiter frei ihre Geschäfte mit dem Ausland machen. Wegen der vielen Löcher im Netz konnte der Markt von Antwerpen weiterhin mit sibirischen Diamanten handeln, und Italien selbst hat im vorigen Jahr auf völlig legale Weise seinen Rohstahlimport aus Russland verdoppelt. Laut dem internationalen Währungsfonds soll die russische Wirtschaft im kommenden Jahr stärker wachsen als in Deutschland, Frankreich oder den Vereinigten Staaten.

    "Auf die Lügen eines Wladimir Putin"

    Aber die langsame industrielle und finanzielle Strangulierung Russlands erweist sich auch aus eher strukturellen Gründen als schwierig. Wir Westler kontrollieren die Schnittpunkte der Weltwirtschaft inzwischen viel weniger, als wir es uns zu Beginn des Kriegs einbildeten. Und verschiedene Schwellenländer – China, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und zum Teil auch Indien – grätschen dazwischen. Es sind sie, die das Bemühen der Europäer und Amerikaner erschweren, Russland zu isolieren."

    Die spanische Zeitung "La Vanguardia" kommentiert am Samstag die Aussichten auf ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine:

    "Nach einem Jahr der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine weisen alle Erklärungen beider Seiten darauf hin, dass der Krieg noch lange dauern und weder Moskau noch Kiew einen völligen Sieg erringen werden. Ein harter Abnutzungskrieg, dessen menschliche und materielle Kosten immer höher werden und der je nach Verlauf die bestehende internationale Ordnung infrage stellen kann. Auf die Lügen eines Wladimir Putin, der dem Westen die Schuld am Krieg gibt, Russland für unbesiegbar erklärt und auf einer 'Entnazifizierung' der Ukraine besteht, antwortet Wolodymyr Selenskyj, der Sieg seines Landes sei 'unvermeidlich', wenn die Verbündeten nur weiter helfen.

    Aber könnte der Westen müde werden, wenn der Konflikt ewig dauert, keine Verhandlungslösung in Sicht ist und die Verbündeten immer direkter an dem Krieg beteiligt werden? Von der Antwort auf diese Frage hängt das Überleben der Ukraine ab. Wir wissen nicht, wie lange dieser Krieg wirklich dauern wird, aber alles deutet darauf hin, dass es lange sein wird. Was wir wissen, ist, dass er wahrscheinlich erst enden wird, wenn Putin nicht mehr im Kreml ist."