Österreich

Sauerstoffmangel führt zu massivem Fischsterben

Die andauernde Hitze führt zu Sauerstoffmangel in den Gewässern in NÖ. Für Fische ist das lebensbedrohlich. Daher wurde ein Alarmplan gestartet.

13.09.2021, 23:38
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Trockenheit und Hitze, die vierte Hitzewelle bereitet nicht nur uns Menschen enorme Schwierigkeiten. Auch Tiere leiden unter den Temperaturen. Besorgniserregend ist derzeit das Fischsterben in den Gewässern. Daher ist in Niederösterreich ein Alarmplan gegen Fischsterben gestartet worden. Fischsterben soll verhindert werden Laut einer Aussendung wird an rund 50 Standorten im gesamten Gewässernetz des Bundeslandes die Temperatur in Echtzeit gemessen, bei Überschreiten eines kritischen Wertes wird automatisch gewarnt. "Durch die Warnung können Maßnahmen gesetzt werden, um Fischsterben möglichst zu verhindern", so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP). Dazu gehören eine erhöhte Wasserabgabe bei Kraftwerken, weniger Wasserentnahmen aus Flüssen oder Retten von Fischen aus kritischen Gewässerabschnitten durch die Fischereirechtsbesitzer in Koordination mit dem Landesfischereiverband. Die Feuerwehr Klosterneuburg hatte erst vor kurzem einen derartigen Einsatz. Wie berichtet, riefen besorgte Passanten die Feuerwehr, weil zahlreiche Fische tot im Wasser getrieben sind. Laut Karl Gravogl, Landesfischermeister des NÖ Landesfischereiverbands, sind alle Fischarten betroffen. "2015 gab es einen ähnlichen Fall, jetzt kratzen wir hart an der Grenze", so Gravogl.

Vermehrte Algenbildung in der Traisen Auch in der Traisen in St. Pölten ist der Wasserstand extrem niedrig und es bilden sich vermehrt Algen. Doch von der Landesregierung Abteilung Wasser gibt es Entwarnung: "Die Fließstrecken der Traisen sind stets gut mit Sauerstoff versorgt, sodass auch durch den nächtlichen Sauerstoffbedarf der Pflanzen oder durch allfällige Zersetzungsprozesse absterbender Pflanzen keine Gefahr für Fische herrschen dürfte." Und Gerhard Käfel weiter: "Sobald der Abfluss durch ein Gewitter ansteigt und höhere Durchflüsse erreicht werden, ist mit einem Spüleffekt und einer erneuten Abnahme von Algenbeständen zu rechnen." Wichtig: Wer tote Fische entdeckt, sollte die jeweilige Bezirkshauptmannschaft bzw. das Magistrat oder die nächste Polizeiinspektion verständigen. Wichtig sind Angaben über das betroffene Gewässer, den genauen Zeitpunkt, über Auffälligkeiten an den Tieren und am Gewässer. (hot)