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Schad­stoffe in Basmatireis gefunden

13.09.2021, 19:39
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Bild: iStock

Der Duftreis vom Fuße des Himalaya gilt als besonders edel. Zu Recht? Die Stiftung Warentest hat Basmatireis getestet und 31 Produkte unter die Lupe genommen.

Basmati heißt "duftend" auf Hindi und sollte damit eigentlich besonders aromatisch und edel sein. Aber tatsächlich ein dem entsprechendes Produkt im Supermarkt zu finden, könnte für Konsumenten durchaus zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden: In einer Untersuchung der Stiftung Warentest wurden von 31 Produkten nur 5 weiße, lose verpackte Reise mit der Note "gut" bewertet. Kein Vollkorn-, Kochbeutel- oder Mikrowellenreis habe überzeugt, heißt es in der Zeitschrift "test". Negativ fielen einige Produkte wegen ihres Schadstoffgehalts auf: Insgesamt vergaben die Tester deshalb sechsmal die Note "mangelhaft". Geschmacklich schnitt der Reis der britischen Marke Tilda am besten ab. Sensorisch "sehr gut" ist auch der Reis von Davert. Preiswert und mit "gut" beurteilt sind "Le Gusto" (Aldi Süd) und "Satori" (Netto Marken-Discount). Beim Testsieger "Golden Sun" hat Lidl inzwischen die Sorte und Herkunft des Basmatis geändert, sodass die Ergebnisse keine Aussage mehr über das aktuelle Produkt zulassen.

Zu viele Pestizide Unter den in einigen Sorten gefundenen Schadstoffen war Carbendazim, ein Mittel gegen Pilzbefall. Weil nicht klar ist, wie gefährlich der Stoff für den Menschen ist, hat die Europäische Kommission den Grenzwert auf 0,01 Milligramm pro Kilogramm gesenkt. Das gilt aber erst für Basmatireis, der seit Januar 2018 importiert wurde. Im Mikrowellenreis eines Anbieters fanden die Tester einen Gehalt von 0,085 Milligramm pro Kilogramm, deutlich mehr als der neue Grenzwert erlaubt. Laut Hersteller wurde der Reis aber schon 2017 importiert. Auch der weiße Reis von Fair East hätte laut Stiftung Warentest gar nicht nicht verkauft werden dürfen. Hier wird der Grenzwert bei Thiamethoxam, das zur Abwehr von Insekten genutzt wird, überschritten. Die Ergebnisse lassen jedoch nur Rückschlüsse auf die untersuchten Produkte und nicht auf alle Chargen zu. "Code of Practice" Für Basmati gibt es so etwas wie ein Reinheitsgebot, den "Code of Practice on Basmati Rice" aus Großbritannien. Er sieht unter anderem vor, dass Basmati nur zehn Prozent Bruch enthalten darf, also kleine, gebrochene Körner. Je mehr Bruch, desto klebriger wird Reis. Die Analyse der Tester zeigt: In Kochbeuteln ist doppelt so viel Bruch wie in losem Reis. Es lohnt sich deshalb, lose Körner zu kaufen. Vor dem Kochen sollten Verbraucher sie unter fließendem Wasser waschen. Das entfernt überflüssige Stärke und macht den Reis schön locker. Der Preis liefert laut der Stiftung übrigens keinen Anhaltspunkt für die Kaufentscheidung: Auf den ersten und letzten Plätzen finden sich preiswerte ebenso wie teure Produkte, einige darunter in Bioqualität. (kiky)

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