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Semmeln als größte Salzsünder

14.09.2021, 03:26
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Das Salz in der Suppe ist zwar lebensnotwendig, doch meistens werden die täglich zugeführten Werte weit übertroffen. Ein paar Gramm pro Tag reichen aus, doch laut dem letzten Ernährungsbericht genehmigt sich durchschnittlich jede Frau täglich an die acht Gramm Kochsalz, bei den Männern sind es gleich rund neun Gramm. Häufig werden jedoch zwölf Gramm, nicht selten sogar 15 Gramm Salz pro Tag konsumiert. Das Verbraucherschutzmagazin "Konsument" hat nun die größten Salzsünder ausfindig gemacht.

Das Salz in der Suppe ist zwar lebensnotwendig, doch meistens werden die täglich zugeführten Werte weit übertroffen. Ein paar Gramm pro Tag reichen aus, doch laut dem letzten Ernährungsbericht genehmigt sich durchschnittlich jede Frau täglich an die acht Gramm Kochsalz, bei den Männern sind es gleich rund neun Gramm. Häufig werden jedoch zwölf Gramm, nicht selten sogar 15 Gramm Salz pro Tag konsumiert. Das Verbraucherschutzmagazin "Konsument" hat nun die größten Salzsünder ausfindig gemacht. Ein hoher Konsum über lange Zeit bleibt selten folgenlos. Meist treibt er den Blutdruck in die Höhe. Und Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die wiederum zu den häufigsten Todesursachen zählen. Versteckter Salzgehalt im Brot Salz reduzieren ja, aber wie? Im Gesundheitsministerium hat man sich schon geraume Zeit Gedanken darüber gemacht. Das Hauptproblem sind nicht die Fertiggerichte oder Wurst und Käse. Vielmehr sind im Brot doch beachtliche Salzmengen versteckt, wie erst kürzlich Petra Lehner vom Ministerium bei einer Fachtagung des Verbandes der Ernährungswissenschafter Österreichs erklärte. Vereinbarung mit Bäckern Um die Menschen über eine langsame Anpassung an salzreduzierte Nahrungsmittel zu gewöhnen, habe man eine Vereinbarung mit den heimischen Bäckern geschlossen, diesen Gehalt langsam zu reduzieren. "Die meiste Salzzufuhr, die wir haben, ist einfach über Brot und Gebäck", so Lehner. Betriebe haben sich deshalb bereiterklärt, innerhalb von fünf Jahren den Salzgehalt schrittweise von zwei Prozent auf 1,7 Prozent Salz pro Kilogramm Mehl zu reduzieren. Das soll eine Einsparung von 14 Prozent bringen. Vor allem Semmeln versalzen Die "Salzfalle" Brot ist auch den Testern der Zeitschrift "Konsument" aufgefallen. "Das meiste Salz steckt hier in Semmeln, gefolgt von Mischbroten. In Österreich wird viel Brot und Gebäck gegessen, dementsprechend hoch ist die Salzaufnahme aus dieser Produktgruppe", schreiben die Verbraucherschützer. Die Bäcker sind sich inzwischen des Problems bewusst und setzen auf diese freiwillige Beschränkung. Salzkonsum schwer zu kontrollieren Wer seinen Verbrauch herunterfahren möchte, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Beim Kochen weniger zu salzen und den Salzstreuer beim Essen erst gar nicht auf den Tisch zu stellen, ist eine sinnvolle Maßnahme. Sie hilft allerdings weniger, als man meinen möchte, denn nur etwa 20 Prozent des verzehrten Würzungsmittels streut man sich selbst ins Essen. Die restlichen rund 80 Prozent stammen aus verarbeiteten Lebensmitteln. Wenig kundenfreundliche Angaben Bis zur verpflichtenden Deklaration des Kochsalzgehalts auf den Verpackungen im Jahr 2016 müssen die Hersteller statt des Gehalts an Kochsalz nur jenen an Natrium angeben. Die meisten Verbraucher können damit laut "Konsument" nichts anfangen. Und nur die wenigsten wissen, dass sie den ausgewiesenen Natriumgehalt mit 2,5 multiplizieren müssen, um auf den tatsächlichen Kochsalzgehalt zu kommen. Genauer Salzgehalt nur im Labor feststellbar Wie viel Salz genau in einem Lebensmittel steckt, lässt sich zuverlässig nur im Labor feststellen. Der "Konsument" hat daher insgesamt 32 Produkte eingekauft und auf ihren Salzgehalt untersuchen lassen. Den Schwerpunkt legten die Tester dabei auf Brot und Gebäck, Fleisch- und Wurstwaren, Käse und Milchprodukte sowie Fertigprodukte. Ebenfalls unter der Lupe: Süßigkeiten. Denn auch Produkte, bei denen man es nie vermuten würde, enthalten Salz. Fertigpizza deckt 95 Prozent des täglichen Salzbedarfs Neben der Bestimmung des Salzgehalts wurde auch berechnet, wie viel Prozent der täglich vertretbaren Menge Konsumenten mit einer Portion des jeweiligen Produkts aufnehmen. Alarmierendes Ergebnis: Bei einer Fertigpizza hat man im ungünstigsten Fall 95 Prozent der empfohlenen täglichen Maximalzufuhr an Salz ausgeschöpft. Eine echte Salzbombe ist die Salamipizza. Erstaunlich hoch aber auch der Salzgehalt von Röstgemüse. Bei einem vermeintlich gesunden Produkt denkt kein Konsument daran, dass es versalzen sein könnte. Frankfurter als Salzbombe Dass in Würsten nicht zu knapp Salz steckt, war keine große Überraschung. Schon eher, dass die größte Salzbombe von allen die Frankfurter sind. Ein Paar Würstel, und schon hat man mehr als ein Drittel der maximal empfohlenen Kochsalzmenge intus. Mit Buttermilchkäse verbindet man eigentlich einen milden Käse. Doch wer etwas mehr als drei Scheiben davon verspeist (60 Gramm), nimmt gleichzeitig rund ein Gramm Kochsalz auf. Gut unterwegs ist dagegen Mozzarella, der als einziger von allen untersuchten Käsen einen niedrigen Salzgehalt hat. Dass Süßigkeiten und Schokolade keine Diätprodukte sind, ist nicht neu. Doch die analysierten Produkte wiesen auch einen mittleren Salzgehalt auf. Selbst wenn Schokoriegel und Vollkornkekse auf die tägliche Salzbilanz nur geringen Einfluss haben, rechnet niemand mit Salz in Süßigkeiten. APA/red.