Ukraine

Für diesen Lohn schickt Putin Soldaten in den Tod

Putin will, dass 300.000 Reservisten für den Ukraine-Krieg eingezogen werden. Dafür sollen sie monatlich mindestens 205.000 Rubel erhalten.

22.09.2022, 21:56
Kremlchef Wladimir Putin kündigte eine sofortige Teilmobilisierung seiner Armee an.
via REUTERS

Wladimir Putin hat am Mittwoch eine sofortige Teilmobilisierung seiner Armee angekündigt. So wird ein weiterer Teil seiner Armee auf den Kriegseinsatz in der Ukraine vorbereitet. 300.000 Reservisten aus dem ganzen Land sollen nun eingezogen werden, "Heute" berichtete.

Die Armee hat nun umgehend damit begonnen, Männer zu mobilisieren. Auch hat der Kreml am Donnerstag mitgeteilt, wie hoch der Sold für die Reservisten sein soll. Der Militärkommissar von Jakutien, Alexander Avdonin, sagte, dass die Soldaten einen Lohn von monatlich mindestens 205.000 Rubel erhalten sollen. Das sind umgerechnet 3.403 Euro. Der Durchschnittslohn beträgt laut mehreren Quellen in Russland rund 622 Euro.

Avdonin zufolge mobilisiert Russland vor allem Bürger, die vor nicht mehr als drei Jahren in der Armee gedient haben und über die "Fähigkeiten des Militärdienstes" verfügen.

Experten bezweifeln russische Erfolge nach Teilmobilisierung

Westliche Militärexperten bezweifeln, dass Russland mit seiner Teilmobilisierung das Kriegsgeschehen in der Ukraine rasch zu seinen Gunsten wenden kann. Die Soldaten würden in erster Linie für die Rotation erschöpfter Truppen sowie das Halten von Stellungen über den Winter hinweg gebraucht, schrieben Militärexperten auf Twitter.

Das renommierte Institute for the Study of War schätzte ein: "Russlands Teilmobilisierung wird der Ukraine nicht die Möglichkeit nehmen, mehr besetztes Gebiet bis zum und im Winter zu befreien." Weiter hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Lagebericht, dass Russland mit der Teilmobilisierung keine bedeutsame, einsetzbare Kampfkraft für die kommenden Monate erzeuge.

    Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Ankündigung der Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte am 21. September 2022.
    Kreml via REUTERS