Wien

Gegen die Hitze verteilt Wien nun 166 "Sommerspritzer"

Mit der Kraft des Wassers gegen die Sommerhitze: Die Stadt rüstet mit Nebelduschen, Brunnen und "coolen Stelen" auf. Eine App zeigt den Weg dahin.

09.06.2021, 12:25
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    Die Stadt rüstet im Kampf gegen die Sommerhitze auf: Heuer sorgen etwa rund 260 Nebelduschen (am Bild links), 17 coole Stelen, 75 Brunnen mit Sprühfunktion (am Bild rechts), über 1.100 Trinkbrunnen und mehr Wasserspiele in Parks sorgen für Abkühlung.
    Sabine Hertel

    Was der Frühling nicht gehalten hat, macht der Frühsommer nun wett: Bei Temperaturen, die an der 30 Grad-Marke kratzen, kommt schon so mancher Wiener ins Schwitzen. Insgesamt rund 260 Nebelduschen (die sogenannten "Sommerspritzer"), Coole Stelen und Trinkbrunnen mit Sprühfunktion ("Brunnhilde") sorgen für Abkühlung sobald das Thermometer auf über 30 Grad steigt. Damit gibt es in Wien heuer um 50 mehr Erfrischungsmöglichkeiten als im vergangenen Jahr.

    Auch die Wasserspiele in den Wiener Parks werden ausgeweitet: 111 Spielplätze mit Wasserspielmöglichkeiten gibt es, fünf neue Anlagen werden heuer fertiggestellt, etwa im Wanda-Lanzer-Park (Wieden) oder im Lichtentalerpark (Alsergrund). Insgesamt sorgen heuer rund 1.100 Trinkbrunne, 166 "Sommerspritzer", 17 Coole Stelen, sieben eigene Wasserspielplätze und 75 Trinkbrunnen mit Sprühfunktion ("Brunnhilde") sowie Sprühschläuche auf besonders heißen Plätzen (wie dem Keplerplatz in Favoriten, dem Meidlinger Platzl und dem Karlsplatz) für Erfrischung. An besonders heißen Tagen wird auch der Wasservorhang am "KarlsPLATSCH" in Betrieb genommen. 

    "Die klimawandelbedingte Hitze macht allen Menschen zu schaffen, besonders Kindern und Menschen im Alter. Umso wichtiger ist es, Abkühlungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum zu schaffen", betonen Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Planungsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ), die heute, Mittwoch, am Burgring, Ecke Heldenplatz (City) die neue Cooling-Offensive vorstellten.

    "Wir müssen nicht nur alles tun, um die Klimakrise aufzuhalten, sondern auch unsere Stadt abkühlen. Mit mehr Grün und Cooling-Maßnahmen wollen wir die Lebensqualität in Wien noch besser machen“, erklärt Czernohorszky. Mehr kühlendes Grün und zusätzliche Cooling-Maßnahmen nach Wien zu bringen, sei auch das Credo der Wiener Stadtplanung, wie Sima ergänzte: "Mit den vielen Cooling-Maßnahmen bieten wir Abkühlung für Jung und Alt zum Nulltarif – denn in unserer Stadt soll sich jeder wohlfühlen".

    Upgedatete App führt zu "coolsten Orten" Wiens

    Die einzelnen Standorte der urbanen Erfrischungsmöglichkeiten wurde in der neu upgedateten App "Cooles Wien" zusammengefasst. Verortet sind unter anderem alle Trinkbrunnen, Cooling-Spots, die Parks mit ihren schattigen Bäumen, die Wasserspielplätze, Nebelduschen sowie Bademöglichkeiten. All diese Angebote sind auf einer digitalen Karte vermerkt und werden angezeigt, sobald man in der Nähe eines Spots ist. Abgerundet wird das Angebot der App mit der tagesaktuellen Temperatur und einer Vorhersage für den kommenden Tag.

    Das App-Update mit dem aktualisierten Kühlungsangeboten steht ab sofort gratis zum Download in den App-Stores für Android und iOS bereit. Mehr Infos zur Cooling-Offensive der Stadt findest Du auch online hier

    100 Millionen Euro für "Lebenswerte Klimamusterstadt"

    Im April hat der Wiener Gemeinderat ein Förderprogramm in der Höhe von 100 Millionen Euro für nachhaltige Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen für mehr Lebensqualität in den Bezirken beschlossen. Gemeinsam mit den Bezirken setzt die Stadt stark auf Begrünungen, Kühlungsmaßnahmen, Entsiegelung von Beton- und Asphaltflächen, Beschattungen, mehr Wasser und den Ausbau von Parks. Bis 2025 stehen somit pro Jahr 20 Mio. Euro Förderung für Projekte der Bezirke im Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen zur Verfügung. Je nach Projekt werden 40, 60 oder 80 Prozent von der Stadt aus dem neuen Klimatopf gefördert. Die Untergrenze für förderbare Maßnahmen liegt bei 15.000 Euro. "Neben den aktiven Klimaschutzmaßnahmen unterstützen wir mit unserem einzigartigen Förderprogramm in den nächsten Jahren ganz konkrete Projekte in den Bezirken, um Hitzeinseln wienweit zu minimieren und unsere Stadt zukunfts- und klimafit zu machen", erklären Sima und Czernohorszky.