Welt

Streit um Kirchenfenster von Altkanzler Schröder

Deutschlands Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder will einer Kirche ein bemaltes Fenster schenken. Doch die darf es vielleicht gar nicht annehmen.

13.09.2021, 18:28
Teilen

Ein 13 Meter hohes Kirchenfenster aus Bleikristall soll die Marktkirche in Hannover, der Heimatstadt von Gerhard Schröder, schmücken. Es zeigt Szenen aus dem Leben von Martin Luther, wenn auch etwas gar modern mit fünf riesigen Fliegen. Die hielt Luther nämlich für gesandte des Teufels. Für 100.000 Euro gab Schröder das Werk beim befreundeten Maler Markus Lüpertz in Auftrag, bis jetzt existiert nur ein 2,5 Meter hohes Modell. Doch während sich angeblich viele Mitglieder der Gemeinde auf die neue Attraktion freuen, ist einer strikt dagegen – und der dürfte möglicherweise das letzte Wort haben. Georg Bissen, ein Rechtsanwalt in Tokio, ist der Stiefsohn des 1994 verstorbenen Architekten Dieter Oesterlen. Der hat nämlich die im 2. Weltkrieg völlig zerstörte Kirche neu aufgebaut und Bissen pocht als sein Nachfahre auf die künstlerischen Rechte am Erscheinungsbild der Kirche. Die hat er nämlich bis 2069 und stößt sich vor allem an der Farbigkeit des Glases des Fenster, berichtet die Bild-Zeitung.

Die niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz von den Grünen soll jetzt in dem Streit vermitteln, damit es nicht zu einem Gerichtsprozess kommt.

(red)

Mehr zum Thema