Kleinkinderbetreuung
Tageseltern – Land NÖ baut Förderungen aus
In NÖ wird die Kinderbetreuung massiv ausgebaut. Jetzt sollen auch Tageseltern unterstützt werden, um Familie und Beruf besser vereinen zu können.
Kinder von 2,5 bis 6 Jahren dürfen die Landeskindergärten in Niederösterreich besuchen – sofern es auch genügend Plätze gibt. Das war das Kinderbetreuungskonzept in Niederösterreich bis vor Kurzem. Nicht selten wussten Eltern nicht, wohin mit ihrem Nachwuchs, muss man doch arbeiten gehen, um seine Rechnungen bezahlen zu können. Ohne Betreuung fürs Kind oder Großeltern in der Nähe bzw. in Pension? Unmöglich.
Offensive
Mit der Kinderbetreuungs-Offensive, die es Knirpsen ermöglicht, bereits ab 2 Jahren in den öffentlichen Kindergarten zu gehen und dem Versprechen, Vormittagsbetreuung für alle Kinder bis 6 Jahren zur Verfügung zu stellen, setzte man sich seitens der VPNÖ kurz vor dem Landtagswahlkampf also ein hohes Ziel.
Tageseltern
Neben den klassischen Kindergärten für Kleinkinder von 2 bis 6 Jahren, ergänzen Krippen das Angebot. Und: Tageseltern, die im privaten Rahmen und kleinen Gruppen Kinder betreuen. Und genau diese sollen jetzt als fixer Baustein für eine flächendeckende Betreuung (auch zu Randzeiten) finanziell gefördert werden.
In einer neuen Richtlinie, die am 24. Oktober beschlossen werden und rückwirkend mit 1. September in Kraft treten soll, ist eine Erhöhung der Tageseltern-Förderung fixiert. 5 Millionen Euro pro Jahr sollen zugeschossen werden, wie Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister jetzt ankündigt.
„Sie bieten vor allem für Kleinkinder ein familienunterstützendes, flexibles und individuelles Betreuungsangebot und leisten einen wichtigen Beitrag.“
Tageseltern "bieten vor allem für Kleinkinder ein familienunterstützendes, flexibles und individuelles Betreuungsangebot und leisten einen wichtigen Beitrag", so die Politikerin. 346 gibt es davon in NÖ, 1.665 Kinder werden von ihnen betreut, überwiegend Kinder unter 2 Jahren.
"Es war mir ein persönliches Anliegen, dass wir neben dem Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung auch die Betreuung durch Tageseltern unterstützen. Mit der neuen Richtlinie ist es gelungen, ein kostengünstiges, ergänzendes Betreuungsangebot für berufstätige Eltern im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen", so Teschl-Hofmeister.
Rechtsträger bekommen Zuschuss
Künftig soll es also den "NÖ Tageselternbetreuungsbeitrag" in Höhe von 3,75 Euro pro Betreuungsstunde geben. Und zwar für alle Kinder bis 3 Jahren, die zwischen 7 und 13 Uhr sowie für alle Kids, die zwischen 6 und 8 Uhr früh und 16 bis 19 Uhr abends betreut werden.
Für Eltern dürfen die Kosten für eine Betreuungsstunde zu diesen Zeiten maximal 1,25 Euro betragen, zumindest ein Elternteil muss zudem in NÖ hauptgemeldet sein.
Auch ein monatlicher Zuschuss für Tageseltern-Rechtsträger – das sind beispielsweise das Hilfswerk NÖ oder auch die Caritas – in der Höhe von 30 Euro ist im Rahmen der Richtlinie vorgesehen. Bei Betreuung von Kindern unter 3 Jahren wird der Zuschuss auf 37,5 Euro erhöht.
„In den Sozialberatungsstellen gibt es oft Kontakt mit Frauen die armutsgefährdet sind, Betreuungspflichten haben und die durch eine Arbeitsaufnahme die Armut durchbrechen können.“
"Können Armut durchbrechen"
"In den Sozialberatungsstellen gibt es oft Kontakt mit Frauen die armutsgefährdet sind, Betreuungspflichten haben und die durch eine Arbeitsaufnahme die Armut durchbrechen können. Eine gute Kinderbetreuung ist auch hier oft die Voraussetzung, um selbst aktiv werden zu können", betont dazu Caritas St. Pölten-Direktor Hannes Ziselsberger.
Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerk NÖ erklärt zur Organisation, der sie vorsteht: "In ganz Niederösterreich werden 60 Kinderbetreuungseinrichtungen betrieben. Die Tagesmütter und die Tagesväter sind auch beim NÖ Hilfswerk eine ganz wesentliche Säule. Bei den Tagesmüttern und Tagesvätern gibt es ein attraktives familiäres Umfeld."