Tatort Wien und Wimbledon? Köllerer lebenslang gespe...

Lebenslange Sperre als Spieler und Trainer, 100.000 US-Dollar Strafe! Dienstag, 14.03 Uhr, brach für Daniel Köllerer (27) die Tennis-Welt zusammen. Eineinhalb Jahre lang wurde wegen Spielmanipulation ermittelt, dann das Urteil der Antikorruptionsbehörde Tennis Integrity Unit: Köllerer hat drei Spiele geschoben. Scotland-Yard-Ikone Jeff Rees überführte ihn. Brisant: Unter den fünf Zeugen ist auch ein österreichischer Spieler.

Der Ex-Ermittler von Scotland Yard jagte ihn seit Herbst 2009. Der Verdacht: Spielmanipulation und Wettbetrug. Köllerer, Ex-Nummer 55 der Tennis-Welt, wurde mehrmals verhört. Zuletzt am 28. und 29. April in London - zwei Tage lang. Mehrere Profis, darunter ein Österreicher, belasteten ihn als Zeugen. Das Ergebnis der Ermittlungen: Köllerer hat zwischen Oktober 2009 und Juli 2010 drei Partien manipuliert. Zweimal soll er Spielern Geld geboten haben, wenn sie verlieren. Im Anschluss gingen jeweils hohe Summen bei Wettanbietern ein. Einmal soll er selbst am Platz gestanden haben. Die Schauplätze: Wien und Wimbledon (GB). Köllerer bestreitet die Vorwürfe. Es stimmt nicht. Sein Manager Manfred Nareyka: Beweise gibt es keine. Nachsatz: Ich lege für Daniel nicht die Hand ins Feuer, weil ich nicht weiß, ob er es getan hat. Nur so viel: Wenn er Spiele manipuliert hat, dann nicht clever. Daniel besitzt kein Geld. Einen höheren fünfstelligen Betrag hat Köllerer bisher in das Verfahren gesteckt. Die Urteilsanfechtung (binnen 20 Tagen) könnte am Geld scheitern. Detail: Nationale Turniere darf Köllerer noch spielen. Der heimische Verband kündigte aber entsprechende Maßnahmen an. Martin Huber