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Tom Brady kann in der Super Bowl-Geschichte schreiben

14.09.2021, 02:10
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Bild: Charles Krupa (AP)

New England Patriots-Quarterback Tom Brady kann am Sonntag Geschichte schreiben. Zum sechsten Mal steht der Spielmacher der Pats bereits im großen Endspiel der NFL. Drei Duelle entschied Brady mit seinem Team für sich. Der letzte Erfolg liegt allerdings bereits einige Zeit zurück.

  Zuletzt die Vince Lombarti-Trophy in die Höhe stemmen durfte Tom Brady im Jahr 2005. Da konnten die Patriots den Titel aus der Vorsaison verteidigen. Die letzten beiden Endspiel-Teilnahmen endeten allerdings mit einer Niederlage. 2008 und 2012 unterlag man jeweils den New York Giants im Endspiel um die amerikanische Football-Meisterschaft. Diesmall will das Team aus Foxborough als Sieger vom Platz gehen.  Für Tom Brady wäre es ein weiterer Meilenstein in seiner beeindruckenden Karriere. Der 37-Jährige hat bereits drei Ringe als Sieger im NFL-Finale. Mit einem Erfolg kann Brady mit den Quarterback-Größen Terry Bradshaw und Joe Montana gleichziehen. Letzterer war als Spielmacher der legendären San Francisco 49ers-Mannschaft das große Idol des gebürtigen Kaliforniers Brady. Mehr als vier Super Bowl-Ringe hat kein NFL-Quarterback.  "Tom Terrific" lebt American Dream Beim großen Media Day präsentierte sich Brady gewohnt und betont locker. Wie bereits die ganze Saison. "Ich habe mir das in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen können. Als kleiner Junge habe ich noch nicht mal damit gerechnet, in nur einer Super Bowl zu spielen. Das ist einfach unglaublich", strahlte der Patriots-Spielmacher. Zu Beginn seiner Karriere sah es auch gar nicht danach aus, als könnte "Tom Terrific" tatsächlich ein NFL-Endspiel erreichen.  Brady galt als zu dürr, zu langsam für die große NFL, wurde im Draft 2001 nur an 166. Stelle in der sechsten Runde geholt. Zu Beginn war er nur der vierte Quarterback bei den Patriots. Eigentlich wollte der Kalifornier zu "seinen" 49ers, doch die wählten Brady nicht. Danach arbeitete sich Brady mit starken Trainingsleistungen und eisernem Willen zur Nummer eins vor, profitierte von Verletzungen der anderen Quarterbacks und bewies, dass er ihre Position einnemen konnte. Brady bleibt selbstkritisch Das brachte Brady 2002 mit einem Finalerfolg über die St. Louis Rams den ersten Ring. Und das in seiner zweiten NFL-Saison. Es folgten zwei weitere Erfolge, 2004 über die Carolina Panthers, im Jahr darauf gegen die Philadelphia Eagles. Jeweils nur dank eines Field Goals von Adam Vinetieri. 2008 stoppte eine schwere Knieverletzung den Patriots-Spielmacher. Es wurde angezweifelt, dass Brady zurückkommen kann. Viele hatten den Mann von Gisele Bündchen bereits abgeschrieben. 2012 führte Brady sein Team noch einmal ins große NFL-Endspiel. Als dieses verloren ging, rechneten viele mit einem baldigen Ende der Karriere des Pats-Quarterback. Nach zwei durchschnittlichen Jahren schaffte das nun 37-jährige "Comeback-Kid" eine bärenstarke Saison. Nun jagt Brady seine eigenen Idole: "Es ist sehr schmeichelhaft, wenn du in einem Atemzug mit Spielern genannt wird, die du als Kind verehrt hast. Aber ich sehe mich einfach nicht auf diesem Level", bleibt der Quarterback selbstkritisch. "Deflate-Gate" weiter als großes Thema Der Skandal um die möglicherweise nicht korrekt aufgepumpten Bälle der Patriots im Duell mit den Indianapolis Colts schwebt weiter über dem Team aus Foxborough. Am großen Media-Day musste Brady dutzende Journalisten-Fragen dazu beantworten. Mit dem Sager der letzten Woche: "Es geht nicht um die ISIS, es ist niemand gestorben" ließ der Quarterback aufhorchen. Zuletzt verteidigte der Teambesitzer Robert Kraft sein Team gegen die Angriffe.  Seahawks haben Patriots als Vorbild Der Gegner der Patriots, die Seattle Seahawks, nehmen sich den Endspiel-Gegner als Vorbild. Denn ausgerechnet die Pats waren das letzte Team, das den NFL-Titel verteidigen konnte. Diesmal können es die Seahawks rund um den laufstarken Quarterback Russell Wilson schaffen. Richten muss es die Defensive. Earl Thomas und der extrovertierte Richard Sherman sind die Trümpfe gegen das Passspiel der Patriots.