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Volvo: Fußgänger im Dunkeln erkennen

In den nächsten Jahren wird Volvo eine Reihe neuer Assistenzsysteme auf den Markt bringen, wir konnten diese jetzt schon selbst erfahren.

14.09.2021, 03:01
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Bild: Autoguru.at

Die Marke Volvo steht seit vielen Jahrzehnten für ein hohes Maß an Sicherheit und hat schon viele innovative Neuheiten auf den Markt gebracht, zuletzt erst mit dem Volvo V40 den ersten Fußgängerairbag der Welt. Doch Volvo wäre nicht Volvo, würde man nicht unermüdlich an weiteren neuen Sicherheitssystemen arbeiten, um ein ganz besonderes Ziel zu erreichen: Im Jahr 2020 sollen Autounfälle der Vergangenheit angehören, da die Technik diese dann vermeiden soll. Auch, wenn sich das Ziel sehr ambitioniert anhört, bis 2020 sind noch über sechs Jahre Zeit. Geht die Entwicklung der neuen Sicherheitssysteme so rasch voran wie in den letzten sechs Jahren, so könnte das Ziel durchaus greifbar werden. Erste Tests der neuen Assistenzsysteme  Wir konnten schon jetzt einige Highlights der Volvo-Zukunft selbst testen. Im Mittelpunkt standen dabei sechs Sicherheitssysteme, die in den nächsten Jahren zur Serienreife gedeihen sollen. Die ersten Systeme werden bereits beim neuen Volvo XC90 Ende 2014 ihre Premiere feiern. Fußgänger-Erkennung im Dunkeln. So zum Beispiel die Fußgänger-Erkennung  bei Dunkelheit inklusive Notbremsassistent. Hier erkennt das System auch bei absoluter Dunkelheit Fußgänger und leitet eine Notbremsung ein. Die Fußgänger-Erkennung gibt es bei Volvo seit 2010, durch neue Kameras soll ab 2014 auch bei Dunkelheit die Erkennung möglich sein. Bei unserem Test in einem gesperrten Militär-Tunnel in der Nähe von Göteborg konnten wir die Fußgängererkennung bei Nacht inklusive Notbremsung testen, und das System hat bei allen Versuchen perfekt gearbeitet. Tier-Erkennung ab 2014. Nach einem ähnlichen System, welches Kamera und Radar-Komponenten verbindet, arbeitet auch die neue Tier-Erkennung. Vor allem in Schweden, aber auch in Österreich, sind Kollisionen mit großen Tieren ein häufiger Unfallgrund. Zum Start ist das System auf große Tiere, wie zum Beispiel Elche oder Wildschweine, trainiert und erkennt diese schon am Fahrbahnrand. Der Fahrer wird sofort gewarnt, und im Notfall wird auch eine Notbremsung eingeleitet, um einen Unfall zu verhindern bzw. glimpflicher ausgehen zu lassen. Spur automatisch halten: Im Volvo XC90 wird auch die nächste Ausbaustufe des Spurhalteassistenten ihre Premiere feiern. Dieser erkennt dann auch ohne Spuren den Fahrbahnrand und Begrenzungen, wie etwa Betonleitwände auf Autobahnbaustellen oder Leitplanken. Das System sieht, ob das Fahrzeug von der Fahrbahn abdriftet und bringt mit einem autonomen Lenkimpuls das Auto zurück auf die Fahrspur. Eine Kamera und eine Radareinheit erkennen die Fahrbahnränder und verschiedene Straßenbegrenzungen. Sollte ein Lenkmanöver nicht mehr reichen, wird auch ein Bremsimpuls gesetzt, um eine Kollision zu verhindern. Adaptiver Tempomat. Ebenfalls eine Premiere im XC90 wird der adaptive Tempomat mit Lenkassistent feiern. Hier wird nicht mehr nur der Abstand zum Vordermann beibehalten, das Fahrzeug folgt diesem auch in Kurven. Bei unserer Testfahrt am Stora-Holm Testgelände konnten wir bequem mit dem Volvo-Techniker plaudern, während der Volvo S60 mit adaptivem Tempomat und Lenkassistent dem vorausfahrenden Fahrzeug gefolgt ist. Dieses System ist vor allem im Stop&Go-Verkehr von großem Nutzen, da es den Autofahrer weiter entlastet und auch der Sicherheit dienlich ist. Im Serienbetrieb wird dann der Fahrer auch die Hände am Lenkrad haben müssen. Car-2-Car Kommunikation. Sehr beeindruckend waren auch die noch weiter in der Zukunft liegenden Technologien, wie die Car-2-Car bzw. Car-2-Infrastruktur-Kommunikation und autonomes Parken. Beide Systeme funktionieren einwandfrei, jedoch fehlt es hier noch an der Infrastruktur und auch an rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Vorteil der Car-2-Car bzw. Car-2-Infrastruktur-Kommunikaiton liegt in einem besseren Verkehrsfluss und einer Erhöhung der Verkehrssicherheit. Mit einer Koppelung von Fahrzeug und Ampeln kann etwa immer die ideale Geschwindigkeit für eine grüne Welle angezeigt werden bzw. bei einem Ampelstopp auch, wie lange das Grün noch auf sich warten lässt. Warnung vor Einsatzfahrzeugen. Einsatzfahrzeuge, die sich annähern, werden akustisch und optisch gemeldet, wodurch der Fahrer rechtzeitig vorgewarnt ist. Warnung vor Serienunfall. Für mehr Sicherheit sorgt auch die Warnung vor einer Notbremsung eines der vorderen Fahrzeuge oder der Hinweis auf einen eisigen Straßenabschnitt, den man in Kürze durchfahren wird. Ebenfalls gewarnt wird vor Verkehrsteilnehmern etwa bei einer Panne, oder einem Fußgänger, was vor allem vor unübersichtlichen Kurven von großem Nutzen ist. Einparken per Knopfdruck: Sehr gut funktioniert auch schon das autonome Parken, bei dem das Auto auf einem bestimmten Platz bei der Ein/Ausfahrt abgestellt wird und dann per Knopfdruck auf der Smartphone App automatisch und ohne Fahrer einen Parkplatz sucht.Das Fahrzeug passt dabei auch auf andere Verkehrsteilnehmer oder spielende Kinder auf, parkt perfekt ein und kann dann wieder per Knopfdruck zum Ausgabeort beordert werden. Interessant wären die Gesichter der Passanten, würde man dies heute schon bei einem Supermarktparkplatz ausprobieren. Aber wie schon erwähnt, fehlt es hier noch an der nötigen Infrastruktur und den rechtlichen Rahmenbedingungen. Auf jeden Fall war es sehr spannend zu sehen, welche Systeme in Zukunft noch Einzug in unsere Autos halten werden. Alle von uns getesteten Systeme haben schon jetzt perfekt gearbeitet und haben gezeigt, dass noch viel Potential vorhanden ist, um das Autofahren noch sicherer zu machen. Stefan Gruber,