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Vuvuzelas überschatten Wulffs Abschied

14.09.2021, 16:32
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Mit einem großen Zapfenstreich hat sich der bisherige deutsche Bundespräsident Christian Wulff endgültig in den Ruhestand verabschiedet. Drei Wochen nach dem Rücktritt äußerte der 52-Jährige am Donnerstagabend "Bedauern" darüber, dass er seine Amtszeit nicht zu Ende bringen konnte. Auf die näheren Umstände ging er jedoch nicht ein. Auch der Abschied war überschattet von Protesten und Kritik. Viel politische Prominenz blieb der militärischen Zeremonie fern.

Mit einem großen Zapfenstreich hat sich der bisherige deutsche Bundespräsident Christian Wulff endgültig in den Ruhestand verabschiedet. Drei Wochen nach dem Rücktritt äußerte der 52-Jährige am Donnerstagabend "Bedauern" darüber, dass er seine Amtszeit nicht zu Ende bringen konnte. Auf die näheren Umstände ging er jedoch nicht ein. Auch der Abschied war überschattet von Protesten und Kritik. Viel politische Prominenz blieb der militärischen Zeremonie fern. Auf dem Zapfenstreich - wie er zu Ehren von scheidenden Staatsoberhäuptern üblich ist - hatte Wulff bestanden. Während der Zeremonie im Garten des Präsidialamtes wirkte er sehr ernst. Auf persönlichen Wunsch des Ex-Präsidenten hatte die Bundeswehr vier Musikstücke im Programm, darunter auch die Europa-Hymne und den Song-Klassiker "Over the Rainbow". Triller-Pfeifen und VuvuzelasVor dem Schloss machten einige hundert Wulff-Gegner ihrem Ärger mit Triller-Pfeifen und Vuvuzela-Tröten Luft. Der ohrenbetäubende Lärm war auch im Garten des Präsidialamtes laut zu hören - solche Proteste gab es bei Politiker-Abschieden in der jüngeren Geschichte noch nie. Kein ehemaliger Präsident anwesend An der Zeremonie nahmen zwar Bundesratspräsident Horst Seehofer (CSU) als amtierendes Staatsoberhaupt, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Minister teil. Von Wulffs vier noch lebenden Vorgängern war jedoch kein einziger dabei. Auch die Opposition fehlte praktisch komplett. Nach einer Umfrage für die Nachrichtenagentur dpa erwarten drei Viertel der Deutschen (73 Prozent), dass Wulff für immer der Politik fern bleibt.