Politik

Wahlmotive: Darum haben wir so gewählt

Meinungsforscher Peter Hajek hat die Wähler für ATV nach ihren Motiven befragt. Das sind die Ergebnisse.

13.09.2021, 22:53
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Bild: picturedesk.com, picturedesk.com/APA

Zwei Institute haben die Österreicherinnen und Österreicher in den letzten Tagen zu ihren Wahlmotiven befragt. Warum haben Sie sich für die SPÖ, ÖVP, FPÖ oder die Grünen entschieden? Jeder Vierte sagte dem Institut SORA, dass er/sie finde, dass sich das Land negativ entwickelt habe. 46 Prozent waren mit der Arbeit der Regierung wenig, 26 Prozent gar nicht zufrieden. Für Wähler aller Parteien waren die dominierenden Themen im Wahlkampf "Asyl und Integration", "Sozialleistungen", "Arbeitsplätze" und "Sicherheit".

Bei einer Umfrage von Peter Hajek für den TV-Sender ATV kam Folgendes heraus:

+++ Hier sehen Sie dieUmfrage-Ergebnisse von ATV und Peter Hajek. +++ Personenkult um Kurz Bei den ÖVP-Wählern fällt die starke Fixierung auf den Spitzenkandidaten auf. Chef Sebastian Kurz war für 54 Prozent der Grund, die ÖVP zu wählen. Auch, dass es Zeit sei, für eine Veränderung, war für 21 Prozent ausschlaggebend. Weiters unter den Top 5-Wahlgründen für ÖVP-Wähler: Bestes Wahlprogramm (18 Prozent), Stammwähler (12 Prozent) und die Einschätzung, dass die ÖVP sympathisch und kompetent sei (10 Prozent). SPÖ trumpft mit Inhalt Anders bei der SPÖ: Hier standen laut ATV-Umfrage Inhalte, das Wahlprogramm und die Standpunkte auf Platz 1 der Wahlmotive (31 Prozent). Für 28 Prozent der SPÖ-Wähler ist aber auch die Person Christian Kern ausschlaggebend. Die Anzahl an Personen, die sich als SPÖ-Stammwähler bezeichnen, ist mit 20 Prozent um 8 Prozent höher als bei der ÖVP. Weiters gaben die SPÖ-Wähler an, dass die Partei am besten ihre Interessen und Werte vertrete (16 Prozent) und sympathisch und kompetent sei (9 Prozent). Bei einer Befragung der gesamten Wählerschaft zeichnete sich übrigens ab, dass die "Affäre Silberstein" für die Mehrheit der Bevölkerung (53 Prozent) "total unwichtig" für ihre Wahlentscheidung war. Strache zieht nicht Auch bei der FPÖ könnte man sich denken, dass der Spitzenkandidat für viele Blau-Wähler ausschlaggebend ist. Doch weit gefehlt, nur 16 Prozent gaben H.C. Strache als Wahlmotiv an. Dass die FPÖ die besten Lösungen in der Asylpolitik habe, ist für 26 Prozent der Wahlgrund. Diese Antwort kommt bei den anderen Parteien gar nicht vor. Auf Platz 2 der Top-Wahlmotive bei der FPÖ: Zeit für Veränderung, die sich 19 Prozent wünschen. 13 Prozent der FPÖ-Wähler geben den Freiheitlichen ihre Stimme, da sie ihre Interessen und Werte am besten vertreten sehen. Grüne begeistern mit Wahlprogramm Bei den Grünwählern gibt es ein eindeutiges Bild: 66 Prozent geben als Top-Wahlmotiv das Wahlprogramm und die Standpunkte an. Auch bei den Stammwählern sind Lunacek und Co. stark, 32 Prozent der Grün-Wähler bezeichnen sich als solche. 12 Prozent der Grün-Wähler nannten immerhin das Motiv, dass die Grünen die einzig wählbare Alternative seien. Ulrike Lunacek war für sieben Prozent ausschlaggebend. NEOS inhaltlich stark Auch NEOS-Wähler benennen das Wahlprogramm der Pinken als Top-Wahlmotiv (47 Prozent). Hier kommt auch das Motiv "Taktisches Wählen" zum Vorschein, 19 Prozent geben zu, deswegen die NEOS zu wählen. 15 Prozent der NEOS-Wähler sehen Strolz und seine Truppe als die einzig wählbare Alternative, 13 Prozent wählen die NEOS, weil es Zeit für Veränderung sei. Spitzenkandidat Strolz zieht bei 9 Prozent. Liste Pilz Menschen, die die Liste Peter Pilz wählen, tun dies zu 38 Prozent wegen der Person Peter Pilz selbst. Für 22 Prozent waren aber auch sein Wahlprogramm ausschlaggebend. 15 Prozent wählten Peter Pilz, weil sie ihn für vertrauenswürdig und ehrlich halten. Das Motiv "Zeit für Veränderung" hat immerhin 9 Prozent der Pilz-Wähler zu ihrer Entscheidung gebracht, sechs Prozent der Pilz-Wähler bezeichnen ihn als die einzig wählbare Alternative. (red)