Wie Witze die Pandemie bekämpfen sollen

Dass Lachen heilend sein kann und Witze häufig eine unbewusste Komponente haben, ist längst bekannt. Gerade jetzt ist es umso wichtiger im Angesicht der Krise seine humorvolle Seite zu bewahren. Kein Wunder, das Corona-Witze sich großer Beliebtheit erfreuen. Humor-Forscher beschäftigen sich mit der hilfreichen Seite solcher Witze und wissen, warum wir sie vielleicht mehr denn je brauchen. 

Im Gespräch mit dem RND meint die Autorin, Humortrainerin und Leiterin des Deutschen Instituts für Humor Eva Ullmann, dass diese heilende Wirkung vor allem daran liege, eine kurzzeitige Neutralität und Abstand zu einem Thema zu schaffen:  "Humor schafft eine gewisse Erleichterung und emotionale Distanz. Wir können Sorgen und Ängste so leichter bewältigen." Die Situation, in der sich viele Menschen gerade befinden, könne dadurch aufgelockert werden. In ihrem Buch "Humor ist Chefsache" erklärt die Humor-Forscherin, wie Krisen den Humor verändern und beeinflussen. Vor allem böser Humor sei ein hilfreiches Tool. "Er schafft Distanz und macht das Problem erträglicher."

Sozialer Humor schafft Nähe

Wie wichtig es ist zusammen über etwas zu lachen, weiß Humorforscherin Tabea Scheel. Sozialer Humor könne heilende Auswirkungen haben: "Man macht sich auf Kosten anderer lustig. Das hat etwas Ausgrenzendes. Hier lacht man zusammen. Wir gemeinsam gegen Corona. Sozialer Humor ist positiv und schafft Nähe zwischen Menschen." Sollte der Humor sich jedoch auf Falschinformationen fokussieren, sei das nicht produktiv für die Bewältigung einer Krise, erklärt Ullmann. Ebenso wichtig sei es ein Maß an Anstand zu bewahren.