Life

Wiener Studie: Krankheiten sind berechenbar

14.09.2021, 14:39
Teilen

Eine neue Studie der Medizinischen Universität Wien zeigt, das Krankheitsrisiken an Hand von Diagnosen genau berechnet werden können. Das Forschungsergebnis könnte vor allem Präventationsmaßnahmen zugute kommen und dem Gesundheitssystem viel Geld sparen.

Physiker Stefan Thurner und seine Kollegen vom Institut für Wissenschaft komplexer Systeme haben die anonymisierten Daten aller Österreicher von 2006 und 2007 analysiert. Denn alle Diagnosen und Behandlungen werden vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger erfasst. Die Forscher haben mehr als 1500 Krankheiten untersucht und untersucht, wie diese statistisch zusammenhängen. "Was wir da gefunden haben ist, dass der Krankheitsverlauf sehr oft so verläuft, wie dieses Netzwerk anzeigt", sagte Thurner im "Ö1"-Morgenjournal. Beispiel Diabetes Bestimmte Krankheiten resultieren häufig in Folgekrankheiten. Zuckerkranke haben etwa ein zehnfach erhöhtes Risiko, an Bluthochdruck zu leiden und ein dreifach erhöhtes Risiko, im Alter dement zu werden. Die Forscher haben außerdem ein höheres Parkinson-Risiko nachgewiesen. Die neuen Erkenntnisse bergen viel Einsparungspotential in sich. Werden Erkrankungen richtig und früh genug behandelt, können Folgeerkrankungen und ihre weitere, oft teure Behandlung verhindert werden.