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Philippinens Staatschef will 50.000 Dealer töten

Heute Redaktion
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Rodrigo Duterte zieht seinen Plan weiter durch.
Rodrigo Duterte zieht seinen Plan weiter durch.
Bild: Epa/Albert Alcain / ppd / Handout

Philippinen-Präsident Rodrigo Duterte will seinen Kampf gegen Drogenkriminelle weiter verschärfen. Außerdem setzt er das härteste Anti-Tabak-Gesetz Asiens in Kraft.

Per Dekret hat der philippinische Präsident Rodrigo Duterte eines der schärfsten Anti-Tabak-Gesetze in ganz Asien verhängt. Rauchen und der Verkauf von Zigaretten werden an allen öffentlichen Plätzen sowie in einem Umkreis von 100 Metern um Schulen, Parks und anderen Plätzen, an denen sich Kinder versammeln, verboten, heißt es in dem veröffentlichten Dekret.

Das Verbot tritt in 60 Tagen in Kraft. Bereits jetzt ist das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen untersagt; Tabak, für dessen Konsum nicht geworben werden darf, wird zudem stark besteuert. Duterte hatte bei seinem Amtsantritt noch härtere Massnahmen zur vermeintlichen Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung angekündigt, so unter anderem ein Verbot von Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit oder von Karaokesingen. Dies ist bislang nicht umgesetzt.

Gegnern "die Köpfe abschneiden"

Um sein Ziel einer drogenfreien Gesellschaft zu erreichen, werde er noch weit mehr Menschen als bisher töten, hatte Duterte angekündigt. "Lass es 50.000 werden. Ich werde sie alle erledigen", sagte der Staatschef.

Zuvor war bekannt geworden, dass Manila wegen der europäischen Kritik auf Hilfsdarlehen aus der EU verzichten will. Duterte führt seit seinem Amtsantritt im Juni 2016 einen aggressiven Kampf gegen Drogenkriminelle. Tausende Menschen wurden seither getötet, darunter mehr als 2.700 von der Polizei. Organisationen wie Amnesty International werfen den Sicherheitskräften Menschenrechtsverletzungen vor, Kritik kommt aber auch aus den USA und der EU.

Duterte sagte während einer Brückeneinweihung im Süden des Landes, er lasse sich nicht einschüchtern. "Selbst wenn ich zur Hölle gehe, im Gefängnis verrotte, das ist mir egal. Ich bin alt", fügte der 72-Jährige hinzu. Er werde Gegnern seines Anti-Drogen-Feldzugs "die Köpfe abschneiden". (red)