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Prostituierte leiten nun "Städtisches Bordell"

In Amsterdam hat am Dienstag das erste "Städtische Bordell" eröffnet. Das Freudenhaus wird von Sexarbeiterinnen selbst geführt.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Das Bordell erstreckt sich über vier Gebäude und befindet sich in Amsterdams Rotlichtviertel Wallen. Mit der Eröffnung des "städtischen Bordells" will die niederländische Hauptstadt die Arbeitsbedingungen von Prostituierten verbessern.

Laut "orf.at" sollen künftig 40 Prostituierte in den Gebäuden arbeiten. Eine Stiftung kümmert sich um deren Verwaltung. Der Stadtrat persönlich hat die Initiative in die Wege geleitet. Bei der Eröffnung war auch Bürgermeister Eberhard van der Laan anwesend.

Starthilfe von Bürgermeister

Sonja Pol, die Leiterin eines Programms für Prostituierte in Amsterdam, stellte aber klar, dass das Bordell nicht von der Stadt betrieben wird. "Der Bürgermeister hat alles in seiner Macht Stehende dazu getan, dem Projekt Starthilfe zu geben: eine Machbarkeitsstudie, eine Risikoanalyse, die richtigen Menschen an einem Tisch zu vereinen und Financiers und Investoren zu finden. "Aber jetzt spielen wir keine Rolle in dem Projekt mehr - wir überprüfen es nur noch die nächsten beiden Jahre", erklärt Pol gegenüber "orf.at".

Prostituierte sollen sich "willkommen fühlen"

Eine Mitarbeiterin erzählte dem britischen "Guardian", dass die Sexarbeiterinnen für die Dekoration in den Zimmern selbst zuständig waren und auch die Statuten von ihnen erstellt wurden.

"Ich hoffe, es führt zu angenehmen Arbeitsräumen, wo Sexarbeiterinnen die sein können, die sie sind, und wo sie sich willkommen fühlen", so die Mitarbeiterin.

Seit dem Jahr 2000 ist Prostitution in den Niederlanden legal, lizenz- und steuerpflichtig. (wil)