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Das HTC U11 im großen Quetsch-Test

Pünktlich zum 20. Geburtstag hat der taiwanische Hersteller HTC sein neues Flaggschiff vorgestellt - und testen lassen.

Heute Redaktion
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Der Mobiltelefon-Markt ist hart umkämpft. Deshalb hat HTC entschieden, einen eigenen Weg zu gehen. So verfügt das U11 über das sogenannte Edge Sense. Durch kurzes oder langes Quetschen des Gehäuse-Rahmens können Apps oder Funktionen gestartet werden. Beispielsweise um aus dem Ruhezustand heraus ein Selfie zu machen.

Diese neue Art der Bedienung lässt sich in den Einstellungen auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. In einem ersten Test funktionierte das Quetschen tadellos. Nur im oberen Drittel ist Vorsicht geboten, da man sonst versehentlich die physischen Tasten berührt.

Dank Edge Sense lässt sich das Smartphone somit auch bei Regen oder mit Handschuhen verwenden, also in Situationen, in denen der Touchscreen nicht bedient werden kann. Das ist ein sinnvolles Feature, aber nicht essentiell.

"Die beste Smartphone-Kamera"

Unabdingbar bei einem Smartphone ist hingegen eine gute Kamera. Und hier haben sich die Entwickler ziemlich ins Zeug gelegt. Der Autofokus funktioniert flott und exakt, Bildrauschen ist auch bei etwas weniger Licht kaum zu erkennen. Besonders gelungen ist die Stabilisierung bei der Videoaufnahme. Auch wenn die Hand etwas zittert, bleibt das Bild schön ruhig.

Technische Daten

Display: 5,5", QHD
OS: Android 7.1.1
Chip: Snapdragon 835
Speicher: 64 GB
RAM: 4 GB
Frontkamera: 16 MP
Hauptkamera: 12,2 MP
Schutzklasse: IP67

Die renommierten Kamera-Tester von "Dxomark.com" sind derselben Meinung und haben dem U11 den ersten Platz unter den Smartphone-Kameras verliehen. Noch vor dem Google Pixel und dem S8 von Samsung.

Aussehen und Erscheinungsbild

Das Gehäuse fühlt sich gut an und besteht aus gebogenem Gorilla-Glas. Die Ränder wirken dadurch fließend, der Touchscreen selber ist jedoch nicht abgerundet. Bemerkenswert sind die Farben, die je nach Lichtumgebung ihre Erscheinung verändern. Möglich wird dies durch in verschiedenen Schichten aufgedampfte Mineralien.

Allerdings ist das Gerät sehr anfällig auf Fingerabdrücke. Zudem spiegelt sich die ganze Umgebung, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. In den Handel kommen die Farbvarianten Silber, Schwarz, Blau, Weiss und ab Sommer auch Rot.

Räumliche Tonaufnahme

Die eingebauten Lautsprecher haben die Ingenieure dahingehend optimiert, dass sie einen höheren Pegel erreichen. Im direkten Vergleich mit einem Konkurrenzprodukt ist das U11 tatsächlich einiges lauter und dies ohne hörbare Verzerrungen.

Der eigentliche Clou ist jedoch die Möglichkeit, Töne und Musik – dank vier eingebauten Mikrofonen – aus allen Richtungen aufzunehmen. So entsteht eine Art 3-D-Sound. Mit dem sogenannten Acoustic Focus wird der Ton an der Stelle lauter, in die bei der Videoaufnahme reingezoomt wird.

Kopfhörer

Wie das iPhone 7 verfügt das HTC-Topmodell über keinen klassischen Kopfhöreranschluss mehr. Allerdings bieten die mitgelieferten USonic-Earbuds eine aktive Geräuschunterdrückung. Dafür wird das eigene Ohr mit Schall ausgemessen und die Wiedergabe vom Prozessor optimiert. An die Qualität von hochwertigen Kopfhörern kommen diese zwar nicht heran, für eine normale Nutzung sollte es jedoch ausreichen.

Im Paket sind auch ein USB-C-Audioadapter und eine Schutzhülle mit dabei. Ausserdem ist es möglich, zwei verschiedene SIM-Karten zu nutzen. Das U11 gibt es nur in einer Ausführung. Es soll ab Juni für 749 Euro erhältlich sein. (swe)