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So verrückt war die Ära Stronach in Wr. Neustadt

Heute Redaktion
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Helmut Kraft trainierte 2009 Wiener Neustadt - das Sagen hatte aber eindeutig Mäzen Frank Stronach.
Helmut Kraft trainierte 2009 Wiener Neustadt - das Sagen hatte aber eindeutig Mäzen Frank Stronach.
Bild: Gepa Pictures/ Mario Kneisl

Der SC Wr. Neustadt war einst Frank Stronachs persönliches Spielzeug in der Bundesliga. Jetzt packt sein Ex-Coach über die verrückte "Zusammenarbeit" aus.

Helmut Kraft führte den SC Wiener Neustadt 2009 als Trainer in der Bundesliga. Die Geschicke des Vereins lenkte damals niemand anderer als der Milliardär Frank Stronach - und der war in der Zusammenarbeit alles andere als einfach, wie Kraft im Kurier-Interview auspackt.

Anrufe aus dem fernen Kanada vor einem Spiel zählten dabei zur wöchentlichen Routine. "Die Anrufe vom Frank waren legendär", erinnert sich Kraft, der heute wieder als Lehrer in einer Schule unterrichtet. "Er hat immer gesagt: 'Wer das Gold hat, macht die Regeln. Und das Gold habe ich.'"

Stronach und sein Liebling aus Brasilien

Kraft gesteht: "Ich bin mir teilweise wie ein Trottel vorgekommen. Die Spieler haben ja auch gecheckt, dass da was nicht stimmt und einer spielt, der im Training nicht so gut war." Diego Viana hieß der trainingsfaule Brasilianer, der unter Stronach eine Stammkraft sein musste. "Der war einer von Franks Lieblingsspielern", erzählt Kraft. "Ich habe damals der Mannschaft gesagt, dass ich damit nicht einverstanden bin. Aber was sollte ich denn tun? Den Rauswurf wollte ich deswegen auch nicht riskieren."

Harun Erbek hingegen strich Stronach stets aus Krafts Aufstellung - auch wenn dieser damals stolzer U21-Nationalteamspieler war. Kraft: "Frank hat immer gesagt, der Erbek ist viel zu klein für einen Fußballer."

(AK)