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"Auch die Darmbakterien lieben Sport"

Über diesen Körperteil sprechen wir ungern. Doch der Darm ist die Schaltzentrale für die Gesundheit.

Heute Redaktion
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Herr Mosetter, auch ich dachte lange, der Darm sei dazu da, die Nahrung zu verdauen. Warum ist dieses stiefmütterlich behandelte Organ nun derart im Fokus?

Der Darm muss alles verstoffwechseln, was wir essen. Ist er gesund, nimmt er nicht nur Nährstoffe auf, sondern er produziert sogar selber lebensnotwendige Vitamine sowie die Gesundheitsfaktoren schlechthin: die kurzkettigen Fettsäuren. Sie sind der Schlüssel für Darmgesundheit, Immunsystem und Stoffwechsel. Eine Art Supertreibstoff, der im ganzen Körper antientzündlich, schmerzhemmend und reparativ wirkt. Der Darm ist sozusagen die Fernsteuerung für die Gesundheit.

Es sind also ausgerechnet Bakterien, die für unsere Gesundheit sorgen.

Der Darm ist ein ganz eigenes Ökosystem. Da wohnen zehnmal mehr Bakterien in einer wunderbaren Symbiose zusammen, als der ganze menschliche Körper Zellen hat. Die Darmbakterien sind wie fleißige Männchen: Sie produzieren Vitamine sowie kurzkettige Fettsäuren und geben so dem Organismus den Grundrhythmus vor. Gerät dieser aus dem Lot, gehen die Nährstoffsignale verloren und der Körper kann nicht mehr wie ein gut synchronisiertes Orchester aufspielen. Das kann passieren, wenn man am Abend übermäßig isst, vor allem Süßes, und Stress hat. Dann leidet der Schlaf, der Darm und das Gehirn können nicht auf Regeneration schalten.

Welches sind die größten Feinde des Darms?

Es sind vor allem die hochgezüchteten Getreidesorten, vor allem Weizen. Weißmehl ist oft mit vielen Zusatzstoffen versetzt, was der Darmflora schadet. Auch verarbeitetes Fleisch, zu viele Früchte, Süßgetränke oder künstlicher Zucker schädigen die Darmzotten. Das Geheimnis liegt in der Kombination: Einmal am Tag Getreide, guter Fisch oder Fleisch kombiniert mit Gemüse, dem Superfood für den Darm.

Sportstars wie Christiano Ronaldo haben Zucker und Weizen schon lange von ihren Tellern verbannt. Sie haben den sogenannten Glycoplan entwickelt, der auf einen Blick zeigt, welches Essen guttut und welches nicht. Was hat es mit dem Plan auf sich?

Der Glycoplan beruht auf einer natürlichen Ernährung, so wie in den ursprünglichen Naturkulturen oder in den Dörfern der Hundertjährigen. Zucker, Pizza, Nudeln, Brot, Süßgetränke und Früchte mit einem zu hohen Glucoseanteil sollten stark reduziert werden – vor allem nach 18 Uhr. Die gute Nachricht: Der entgleiste Stoffwechsel kann wieder gesunden. Wertvolle Fette, gesunder Zucker, langkettige Kohlenhydrate, proteinreiche Nahrung und "gesunde" Früchte helfen. Grünes Licht also für Kräuter, Gemüse, Beeren, Granatapfel, Avocado und Nüsse, wie auch für die Urgetreide Amaranth und Buchweizen.

Wenn der eigene Gesundheitszustand sehr angeschlagen ist, können vor allem Akazienfasern, Glutamin und Galactose die Nahrung für zwei bis drei Monate ergänzen. Das sind drei Grundstoffe, die dem Darm wunderbar helfen können zu regenerieren.

Mit dem richtigen Lebensstil kann ich den Körper also wieder richtig takten.

Mit einem guten Lebensstil, insbesondere mit guter Ernährung, geht es mit Siebenmeilenstiefeln voran. Und wer regelmäßig Sport macht, trainiert auch die Darmbakterien mit. Ob Yoga, Gewichte heben oder Laufen: Bewegung macht auch das Mikrobiom, das eigene Lebewesen im Darm, flexibler und fitter.

Kurt Mosetters Ernährungsplan gibt es kostenlos unter Glycoplan.de.

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