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"Bin ich die einzige Frau, die Pornos schaut?"

Bis Miriam ihre große Liebe gefunden hat, will sie ihre Lust mit Sexfilmen stillen. Nun möchte sie wissen, ob dies auch andere Frauen tun.

Heute Redaktion
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Bild: Pixabay

Frage von Miriam (19) an Doktor Sex: Ich bin Single und sehne mich nach Sex. Aber einfach mit einem x-beliebigen Mann ins Bett hüpfen möchte ich nicht. Im Gegenteil: Ich glaube an die große Liebe und dafür will ich mich auch aufsparen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, habe ich damit angefangen, Pornos zu schauen. Ich finde diese Filme schon sehr erotisch und werde dadurch auch angeturnt. Nun frage ich mich aber, ob es auch andere Frauen gibt, die Pornos schauen oder ob ich so ziemlich die Einzige bin. Irgendwie ist das ja schon eher eine Männersache.

Antwort von Doktor Sex

Liebe Miriam

Alle mir bekannten Studien, die in den letzten Jahren zum Konsum von Pornografie gemacht wurden, bestätigen deinen Eindruck: Es sind vor allem Männer, die sich – vorwiegend im Netz – explizite sexuelle Darstellungen anschauen. Verglichen mit früheren Erhebungen, zeigen aktuellere Stichproben aber, dass die Gruppe der Frauen, die Pornos schaut, größer geworden ist. Du bist also mit Sicherheit nicht die einzige Frau, die ab und zu einen Porno konsumiert.

In weiten Kreisen der Gesellschaft gilt Pornografie immer noch grundsätzlich als männlich dominiert und frauenverachtend. Es muss deshalb angenommen werden, dass sich manche Teilnehmerinnen in Umfragen an diese Definition halten und sozial erwünscht antworten – also so, wie sie denken, dass man es von einer Frau erwartet. Dieses Phänomen gilt aber umgekehrt auch für Männer. So wie du orientieren sich nämlich wahrscheinlich einige von ihnen am Klischee, dass es quasi zum Mannsein gehört, Pornos zu konsumieren. Und obschon sie sich möglicherweise nur selten oder nie explizite sexuelle Darstellungen anschauen, geben sie deshalb in Befragungen trotzdem an, es zu tun.

Du siehst: Die Sache ist verzwickt und es ist unmöglich, aufgrund der vorhandenen Statistiken ein genaueres Bild zu zeichnen. Lass uns die Frage deshalb an die Leserinnen weitergeben. Vielleicht haben einige davon Lust und Zeit, uns im Kommentarfeld mitzuteilen, ob sie sich Sexfilme anschauen, wie häufig und aus welchen Gründen sie dies tun – oder eben nicht.

Zwar müssen wir auch hier davon ausgehen, dass die oben erwähnten Mechanismen greifen werden. Und insbesondere ist mit Männern zu rechnen, die sich einen Spaß daraus machen, sich als Frau auszugeben, um uns ihre Phantasien mitzuteilen. Aber wenigstens haben wir es nicht nur mit trockenen Zahlen zu tun. Wir dürfen gespannt sein!

(wer)