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"Brexit-Boris" steht vor triumphalen Wahlsieg

Heute Redaktion
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Johnson bei einem Wahlkampf-Auftritt.
Johnson bei einem Wahlkampf-Auftritt.
Bild: Reuters

Am Donnerstag wählen die Briten ein neues Parlament. In gleich vier am Sonntag veröffentlichten Umfragen liegen die konservativen Tories von Boris Johnson (55) meilenweit voran.

Die Wahl kennt vor allem ein Thema: den Brexit. Wer die EU verlassen möchte, der stimmt für Tories (oder die Brexit-Party, die jedoch keine Rolle spielt). Alle, die bleiben wollen, stimmen für eine der übrigen Parteien, etwa Labour mit dem umstrittenen Führer Jeremy Corbyn (70).

Taktisches Wählen

Wer mindestens 326 Wahlkreise gewinnt, holt die absolute Mehrheit im Parlament – ansonsten muss koaliert werden, was in Großbritannien erst drei Mal passiert ist. Daher wollen viele Brexit-Gegner taktisch wählen, also den Kandidaten (egal welcher Partei), der die besten Chancen im Wahlkreis hat, einem Tory den Sieg wegzuschnappen.

Corbyn hat ein Antisemitismus-Problem (siehe unten) und gilt als linkslinker Hardliner. Doch er hat bei einem Wahlsieg ein neues Brexit-Referendum versprochen. Die Umfragen sehen aber Johnson zwischen acht und gar 15 Prozentpunkten vorne.

Corbyn hat Antisemitismus-Problem

Labour-Chef Jeremy Corbyn wird vorgeworfen, Antisemitismus in der Partei zu dulden: Abgeordnete traten aus Protest aus, sogar das Wiesenthal-Zentrum warnt vor ihm. Er stellte das Existenzrecht Israels infrage und besuchte das Begräbnis eines Hamas-Terroristen.