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"Dämonenkern" war die Horror-Waffe im Weltkrieg

Die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki schockieren bis heute. Nicht zur Anwendung kam eine noch verheerendere Waffe: der "Dämonenkern".

Heute Redaktion
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Auch wenn der "Dämonenkern" der Vereinigten Staaten von Amerika im Zweiten Weltkrieg nicht zum Einsatz kam, tötete er in einem Labor in Los Alamos trotzdem zwei Menschen. Die Waffe ist ein 6,2 Kilogramm schwerer und nur 70 Zentimeter im Durchmesser betragender Plutoniumkern, der bei zwei tödlichen Unfällen eine "überkritische" Masse auslöste, an der die damaligen Forscher starben.

In beiden Fällen wurde an der Steigerung der Reaktivität der Waffe geforscht, als es zu Missgeschicken (1945 und 1946) kam. Einmal rutschte ein Schraubenzieher aus einer Sicherungsvorrichtung und setzte einen Forscher tödlicher Strahlung aus, das andere Mal fiel ein gestapelter Testbarren von seiner Vorrichtung und löste das selbe Ergebnis aus. Diese Unfälle gaben der Waffe den Namen "Dämonenkern".

Der "Dämonenkern" war für Atomwaffentests und für den Einsatz im Zweiten Weltkrieg gedacht, doch er stellte sich als weit zu gefährlich heraus. Nicht nur die Unfälle stoppten eine Verwendung der Waffe, auch Tests gestalteten sich nahezu unmöglich. Die freigesetzte Strahlung war so stark, dass eine Dekontamination des Testgeländes unmöglich war. Der Kern wurde eingeschmolzen und das Material anderweitig verwendet. Offizielle Berichte zu der Verwendung sind bis heute rar gesät. (red)