Szene

"Boot"-Crew heuert nun auf Donau-Schinakel an

Heute Redaktion
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Von wegen U-Boot im Atlantik! Die Besatzung der neuen Sky-Eventserie (ab 23.11.) wurde in Wien gesichtet, Grund könnte das (geglückte) erste Manöver im Filmcasino gewesen sein.

Statt abzutauchen ging's für Regisseur Andreas Prochaska und seine Mannen am 7.11. hoch hinaus. Seekrank wurde beim Fotoshooting am Donaukanal zum Glück keiner, naja, außer einer (fast): "Game of Thrones"-Star Tom Wlaschiha alias Gestapo-Chef Hagen Forster („Ich halte mich von Schiffen lieber fern"), der im Achtteiler aus gutem Grund an Land bleiben darf.

Kuschelige Konditionen beim Filmdreh

Der 26,5 Mio. Euro teure TV-Event knüpft (mit zwei Erzählsträngen, zu Wasser und an Land) da an, wo Wolfgang Petersens gleichnamiger Filmklassiker von 1981 endet. Der Produktionsplan war "sportlich", der 105-tägige Dreh im kuscheligen U-Boot-Setting schon eine Herausforderung.

Prochaska im "Heute"-Talk: "Stellen sie sich diesen Raum vor (Schinakl-Kajüte, Anm.), dazwischen stehen Stockbetten, Schauspieler, Kameras, Tonassistent, Regisseur. Einer quetscht sich noch mit Monitor dazwischen und dann wird das ganze eingenebelt!" Alle klar, wir haben verstanden – und was geht sonst so an Board der U-612? "40 Kerle, keine Dusche und ein Sch***haus, willst du es genauer wissen", fragt Funker Frank Strasser (Leonard Scheicher) in der Auftaktfolge seine Schwester Simone (Vicky Krieps). Wir wollen auf jeden Fall – und haben deshalb umgeschaut.

"Das Boot" (von 1981) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lothar-Günther Buchheim unter der Regie von Wolfgang Petersen. Der Film spielt im Zweiten Weltkrieg im November und Dezember des Jahres 1941 und schildert die Erlebnisse der Besatzung eines deutschen U-Boots auf Feindfahrt während des U-Boot-Kriegs der Atlantikschlacht. Vom Film gibt's es drei Versionen: die ursprüngliche Kinoversion, eine mehrteilige Fernsehfassung von 1985 und den Director's Cut von 1997. Spieldauer und filmischer Charakter der Versionen unterscheiden sich erheblich voneinander. Die Produktionskosten (umgerechnet 32,1 Mio. Euro) waren für damalige Verhältnisse enorm, u.a. wurde,neben mehreren anderen Modellen unterschiedlicher Größe, der gesamte Innenraum eines historischen deutschen U-Boots der Klasse VII detailgetreu nachgebaut. Der Film war für sechs Oscars, einen Golden Globe und einen BAFTA-Award nominiert.

Kein Remake, sondern eine ganz neue Geschichte

105 Drehtage, 79 Mimen, 1.000 Statisten, 26,5 Mio. Euro Budget: Die achtteilige Serie ist kein Remake von Wolfgang Petersens Filmklassiker, sondern eine ganz neue Geschichte: Sie beginnt, wo "Das Boot" von 1981 aufhört – neun Monate später, im Herbst 1942, begibt sich die U-612 mit junger Besatzung im besetzten Frankreich auf gefährliche Sondermission. Zwei Handlungsstränge (verbunden durch die Geschwister) machen die Schrecken des Krieges zu Wasser und an Land greifbarer, "komplexe Frauenfiguren" nehmen es mit den Seemännern (u.a. Austro-Mime Robert Stadlober als geschwätziger Schiffskoch) auf.

Voll ausgestattetes Set der Innenräume misst 45 Meter

Zwei Monate dauerte die Sanierung der 240 Tonnen schweren Außenfassade des U-Bootes, das im Hafen von La Rochelle und vor der Küste Maltas zum Einsatz kam. Das 45 Meter lange Set der U-Boot-Innenräume, das für die Dreharbeiten in Prag als Schauplatz diente und hydraulisch mittels Gimbal zum Leben erwachte, wurde 15 Wochen lang aufgebaut und ist komplett mit Kontrollraum, Funkraum, Torpedoraum, Kapitänskajüte, Kajüte des Obermaats, Maschinenräumen, Kombüse, Hydrophonraum, Kommandoturm und Kapitänsquartier ausgestattet. Gedreht wurde in vier Ländern.

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Prochaska: "Dynamik dank Szenen an Land und auf See"

Regisseur Prochaska: "Erzählerisch stand für uns die enge Verknüpfung der beiden Handlungsstränge – das klaustrophobische Leben an Bord der U-612 und die aufkommende Résistance in La Rochelle – im Vordergrund. Ich glaube, dass die Dynamik, die durch den Wechsel zwischen den Szenen an Land und auf See entsteht, ein besonderes Erlebnis für die Zuschauer sein wird."

Internationaler Cast und Austrostar Robert Stadlober

In See sticht "Das Boot" ab 23.11. exklusiv auf Sky (abzurufen sind alle 8 Episoden von Staffel 1), die lineare Ausstrahlung erfolgt in Doppelfolgen (20.15 Uhr). Mit dabei ist eine internationalen Besetzung, darunter Vicky Krieps ("Der seidene Faden"), Tom Wlaschiha ("Game of Thrones"), Lizzy Caplan ("Masters of Sex"), Rick Okon ("Tatort"), August Wittgenstein ("The Crown"), Vincent Kartheiser ("Mad Men"), James D'Arcy ("MARVEL's Agent Carter"), Thierry Frémont ("Juste un regard"), Rainer Bock ("Inglourious Basterds"), Leonard Scheicher ("Finsterworld"), Robert Stadlober ("Sommersturm"), Franz Dinda ("Die Wolke") und Stefan Konarske ("Der junge Karl Marx").

Kampf zwischen Verstand und Herz

Vicky Krieps spielt die Übersetzerin Simone Strasser, deren Bruder an Bord der U-612 ist. "Simone ist die zentrale Figur, die die Handlungsstränge an Land und zur See verknüpft. Eine Frau, die mutige Entscheidungen trifft und zeitgleich einen Kampf zwischen Verstand und Herz mit sich selbst ausficht. Ihre Handlungen setzen ein Netz aus Lügen und Täuschungen in Gang. Ich bin stolz darauf, wie wir diese faszinierende Geschichte zum Leben erweckt haben."

Rick Okon hat das Ruder in der Hand

Rick Okon, der den U-Boot-Kaleun Klaus Hoffmann darstellt, ergänzt: "Die Rolle des Kapitäns zu übernehmen war für mich eine großartige und gleichzeitig intensive Erfahrung. Bei den Dreharbeiten der U-Boot-Szenen wurde uns klar, wie hart das Leben an Bord gewesen sein muss. Und zu wissen, dass damals von 30.000 U-Boot-Soldaten nur ein kleiner Bruchteil überlebt hat, macht einem die Brutalität des Krieges erschreckend deutlich."

Musikalisch untermalt wird das Manöver von Matthias Weber, das beruhmte Hauptmotiv von Ur-Komponist Klaus Doldinger erklingt in modernisierter Version.

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