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"Europa ist schwächer als wir dachten"

Heute Redaktion
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Bild: Massimo Percossi/ANSA

Italiens Premier Mario Monti gesteht ein, dass Europa wirtschaftlich weitaus schwächer ist als gedacht. Doch die Bekämpfung der Krise soll für neue Wettbewerbs- und Wachstumsfähigkeit sowie mehr Selbstvertrauen sorgen.

Monti gab am Freitag nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Francois Fillon in Paris zu, dass Europa schwächer als gedacht sei. "Europa hat sich selbst und der Welt bewiesen, dass es angesichts der Krise schwächer ist als wir dachten", meinte Monti. Die Krise betreffe nicht die europäische Devise als Währung, sondern die finanzielle Lage in mehreren Ländern des Euro-Rums.

Der 68-jährige Monti verglich Europa mit einem Bergsteiger am Hang: "Wir erleben eine entscheidende Phase, wir können das Ziel erreichen. Europa hat immer seine Fähigkeit bewiesen, Schwierigkeiten in Fortschritte umzuwandeln", versicherte Monti. Aus der Krise könne ein Europa mit stärkerer Wettbewerbsfähigkeit, Wachstumsfähigkeit und Selbstvertrauen hervorgehen, so Monti.

Vertrauen der Finanzmärkte soll gestärkt werden

Es sei wichtig, das Vertrauen der Finanzmärkte zu gewinnen. Die Märkte dürften keine Zweifel an der Stabilität des Euro haben. Italien habe Anstrengungen ohne Gleichen im EU-Raum unternommen, um bis 2013 eine ausgeglichene Bilanz vorzulegen, betonte Monti. "Italien arbeitet für die Sanierung der Staatsschuld, jetzt muss die EU aber rasche Beschlüsse fassen", sagte der Premier.

Monti rief die EU auf, konkrete Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums zu fassen. Europa müsse jedoch nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die soziale Gerechtigkeit berücksichtigen.