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"Facebook verdient an Hass- und Mord-Postings"

Heute Redaktion
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Bild: leisure communications

Beim Business Breakfast der "American Chamber of Commerce in Austria" im Wiener Hilton Plaza stand das soziale Netzwerk Facebook stark in der Kritik. ProSiebenSat.1 PULS 4-Geschäftsführer Markus Breitenecker forderte gleiche Rahmenbedingungen für Facebook wie für lokale Player, bisher verdiene das Netzwerk an reichweitenstarken Hass-Postings und sogar Morddrohungen und Vergewaltigungsaufrufen.

Beim Business Breakfast der "American Chamber of Commerce in Austria" im Wiener Hilton Plaza stand stark in der Kritik. ProSiebenSat.1 PULS 4-Geschäftsführer Markus Breitenecker forderte gleiche Rahmenbedingungen für Facebook wie für lokale Player, bisher verdiene das Netzwerk an reichweitenstarken Hass-Postings und sogar Morddrohungen und Vergewaltigungsaufrufen.

"Die Weltmonopole einiger weniger Silicon Valley-Giganten sind eine bedrohliche Entwicklung, weil wenige globale Unternehmen die lokalen Medienplayer disruptieren", so Breitenecker. Auf Einladung von AmCham Austria-Präsident Norbert Lessing drehte sich das Treffen um das Thema "Europe versus Facebook". Breitenecker kritisierte dabei, dass etwa Google alleine mehr Umsatz mache als alle Tageszeitungen der Welt.

Außerdem gibt es Beeinflussung: Die "Echo-Kammern" durch den Algorithmus von Facebook verändern die Wahrnehmung der Fans. Trump-Fans bekommen beispielsweise Bestätigung ihrer persönlichen Meinung und politischen Tendenz. Diesen Umstand bezeichnet Breitenecker als demokratiegefährdend: "Facebook hackt die Demokratie."

Facebook verdient an Hasspostings

Breitenecker forderte Maßnahmen, um das gesellschaftliche System aufrechtzuerhalten. Hasspostings, Morddrohungen und Vergewaltigungsaufrufe dürfen nicht in einem rechtsfreien Raum möglich sein. Aber: Diese führen zu starken Reichweiten, die Facebook zu Geld macht. Daher forderte er die rechtliche Einstufung von Facebook als Medienunternehmen mit allen verbundenen gesetzlichen Auflagen.

Was das auch bedeuten würde: Weitreichende Auswirkungen wie Steuereinnahmen für Europa aus dem Milliardengeschäft der US-Konzerne. "Facebook bezahlt seine Journalisten nicht, sondern belohnt die Content-Ersteller mit Likes und Feedback aus der Community", so Breitenecker, der ansonsten keinen Unterschied in der Verantwortung zu einem klassischen Medienunternehmen verortet. Dass Facebook in der Lage ist, Inhalte zu steuern, bestätigt sich am Verbot von sexuellen Darstellungen oder Terrorismus-Propaganda. Auch das Ranking der Inhalte entspricht dem üblichen Vorgehen eines Chefredakteurs.