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"Ich bin arbeitslos, wohne bei Mama im Keller"

Tennisprofi Lucas Miedler über die schwierigsten Tage seiner Karriere.

Heute Redaktion
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Lucas Miedler
Lucas Miedler
Bild: GEPA-pictures.com

Lucas Miedler hat die Australian Open gewonnen. 2014 als hoch gehandelter 17-Jähriger im Doppel. Heute ist er 23 und arbeitslos! Das ist die Corona-Realität für den fünftbesten Tennisspieler im Land, die Nummer 293 der Welt.

"Ich habe keine Einnahmen, habe mich beim AMS gemeldet", erzählt der Tullner "Heute". Auf eine Antwort vom AMS wartet er.

Tennisspieler in Österreich sind, wenn sie nicht Dominic Thiem heißen, Ein-Personen-Unternehmen. Diese trifft die Coronakrise hart. 3.454 Euro verdiente Miedler heuer bei Turnieren. Zuletzt 323 Euro im März in Südafrika. 1.000 Euro bekam Miedler seitdem vom Härtefonds. Sonst: Keinen Cent! Er hat keine Sponsoren. Im Vorjahr verdiente er noch knapp 75.000 Euro – vor Steuern. Dazu kamen Start- und Preisgelder aus nationalen Ligen, die heuer wackeln, und das Heer als Sponsor.

Miedler jammert nicht. "Ich habe meine Fixkosten immer gering gehalten. Ich wohne im Keller. Ein Apartment unter dem Haus meiner Mama. Mit ihr verstehe ich mich gut. Und so spare ich mir die Miete."

Knapp vor Corona trennte er sich von Trainer Werner Eschauer. "Sein Fixum fällt jetzt weg." Er schlägt sich alleine durch. Das Ziel im Blick: Die Top 100.

Dass Kicker auf 10 bis 20 Prozent ihrer Gehälter verzichten, hat er registriert. "Ich mag Vergleiche nicht. Aber klar ist: Der 200-beste Fußballer der Welt muss sich jetzt sicher keine Sorgen machen."

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