Welt

"Philae": Zu wenig Sonnenenergie durch Schräglage

Heute Redaktion
Teilen

Anders als urspünglich angenommen ist die Landung der Entdecker-Sonde "Philae" auf dem Kometen "Tschuri" nicht reibungslos verlaufen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Landeeinheit in Schieflage auf einem Abgrund steht und weniger Sonnenlicht als erwartet bekommt. Schon zuvor war bekannt geworden, dass eine Düse und zwei Harpunen nicht funktionierten und "Philae" zweimal von der Kometenoberfläche abgeprallt ist.

Anders als urspünglich angenommen ist die nicht reibungslos verlaufen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Landeeinheit in Schieflage auf einem Abgrund steht und weniger Sonnenlicht als erwartet bekommt. Schon zuvor war bekannt geworden, dass eine Düse und zwei Harpunen nicht funktionierten und "Philae" zweimal von der Kometenoberfläche abgeprallt ist.

 

Die Probleme bei der Landung nahmen die Verantwortlichen noch mit Humor: "Wir sind heute vielleicht zweimal gelandet". scherzte der österreichische Projektleiter für die Landeeinheit, Stephan Ulamec. Allerdings sieht es am Tag nach dem Aufsetzen nicht so rosig aus.

Wie Fotos von der Landestelle zeigen, dürfte das Landegerät am Kraterrand auf der Kopfseite des zweigeteilten Himmelskörpers aufgesetzt haben und schräg liegen. "Er scheint von Felsen umgeben" und dadurch "ziemlich blockiert" zu sein, fügte Philippe Gaudon vom französischen Raumfahrtzentrum CNES hinzu. Durch die schlechte Lage empfängt die Sonde weniger Sonnenenergie als am ursprünglich vorgesehen Landeplatz.

Nur kurzer Batteriebetrieb möglich

Immerhin gibt es laut Ulamec "keine Anzeichen für eine Beschädigung". "Philae" arbeitet bisher normal, die Frage ist nur wie lange. Denn die Landeeinheit bezieht seine Energie von einer Batterie, die nur für etwa 60 Stunden Strom liefert. Für einen längeren Einsatz ist Sonnenlicht unumgänglich.

Die Wissenschafter hoffen, zumindest einen Großteil der geplanten Experimente durchführen zu können. "Das Wichtigste ist, dass alle Instrumente funktionieren", sagte der Planetologe Tilman Spohn in Köln.

Bei der Landung soll das Festkrallen mit den Ankerharpunen nicht reibungslos geklappt haben. "Das scheint nicht ganz richtig funktioniert zu haben, weil er ist dann wieder abgeprallt und erfreulicherweise ein zweites Mal gelandet." sagte Wolfgang Baumjohann, Direktor des Instituts für Weltraumforschung (IWF) in der "ZIB2". Unklar ist inwieweit die aus Österreich verbaute Technologie dafür verantwortlich war.

Nachdem die Russen zuerst das All und die Amerikaner zuerst den Mond erforschten, ist den Europäern nun die erste anzurechnen.

Wie stabil ist "Philae" verankert?

Jetzt sind die Verantwortlichen mit der Frage konfrontiert, wie fest die Entdeckersonde auf dem Kometen verankert ist. Dazu müsse man aber warten, weil die Muttersonde "Rosetta", über die die Kommunikation mit "Philae" läuft, derzeit auf der anderen Seite des Kometen sei.

PS: Sind Sie bei Facebook? !