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"Positiv": Der ewige Kampf gegen HIV

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Alle Jahre wieder gedenkt die Welt am 1. Dezember allen Betroffen von HIV. Obwohl es in Österreich zu einem leichten Rückgang der Neuinfektionen kam, ist in Zeiten wie diesen jede Erkrankung eine zuviel. Besonders im Job sind Erkrankte noch immer zahlreichen Vorurteilen konfrontiert. Global hofft man die Erkrankung bis 2030 im Griff zu haben.

Alle Jahre wieder gedenkt die Welt am 1. Dezember allen Betroffen von HIV. Obwohl es in Österreich zu einem leichten Rückgang der Neuinfektionen kam, ist in Zeiten wie diesen jede Erkrankung eine zuviel. Besonders im Job sehen sich Erkrankte noch immer mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert. Global hofft man die Erkrankung bis 2030 im Griff zu haben.

Verglichen mit Schlaganfällen oder ist die Zahl der 1.986 Personen, die in Österreich bisher ihrer AIDS-Erkrankung zum Opfer fielen, eigentlich verschwindend gering. Rund 15.000 Menschen sind HIV-positiv, ein Großteil davon befindet sich in Behandlung.

Nichtsdestotrotz ist AIDS und HIV nicht nur am kommenden Montag, dem Welt-Aids-Tag, in aller Munde. Die Zahl der Toten und Neuerkrankten ist auch deshalb so schmerzhaft, weil jede Neuinfektion in Zeiten wie diesen eine zuviel ist. Besonders beim Sex kann die richtige Verhütung das Risiko, sich einer Infektion auszusetzen, praktisch auf Null minimieren.

Ein Kampf gegen Windmühlen: Obwohl seit mittlerweile zwei Jahrzehnten das Schreckgespenst HIV wie ein Damoklesschwert über den heimischen Betten hängt, ist Verhütung offenbar noch immer nicht selbstverständlich.

Jeder Fünfte würde auf Kondom verzichten

So ist für gut ein Fünftel der Österreicher Sex mit einem neuen Partner ohne Kondom vorstellbar. 13,2 Prozent der Männer würden sogar bei einem One-Night-Stand auf das vor Geschlechtskrankheiten schützende Präservativ verzichten. Das Risiko scheint von vielen in Kauf genommen zu werden: Vier von zehn Befragten schätzen die Gefahr einer HIV-Infektion in Österreich als gering ein. Je niedriger die Bildung, desto größer wird das Risiko angesehen.

Diskriminierung in der Arbeit

Obwohl Betroffenen mit der richtigen Therapie heutzutage ein praktisch normales Leben ermöglicht wird, werden sie dennoch von Ausgrenzung und Vorurteilen verfolgt. Zahlreiche Österreicher sind immer noch nicht restlos über die Wege der Übertragung des Virus aufgeklärt, denken beispielsweise sich auch mit einem Händedruck einer Gefahr auszusetzen - eine Katastrophe für alle Erkrankten.

Noch immer werden bei der Arbeitssuche Fragen über den HIV-Status gestellt, grundsätzlich muss darauf aber nicht geantwortet werden. In einer Umfrage wünschen sich Betroffene einen selbstverständlichen, offenen und vorurteilsfreien Umgang mit ihrer HIV-Infektion, was allerdings nur selten der Fall ist. "Die Gründe für Vorurteile sind immer mangelndes Wissen über Übertragungswege und damit verbundene Ängste. Diese Vorurteile gilt es durch verstärkte Information und Aufklärung abzubauen", sagt die Gesundheitssprecherin der Grünen, Eva Mückstein.

Für besonderes Aufsehen sorgte die Erkenntnis, dass es in Kärnten derzeit nur einen Zahnarzt gibt, - ein Schlag ins Gesicht für alle Kämpfer für Aufklärung und Toleranz.

"90-90-90" soll Krankheit den Kampf ansagen.

Global soll die Bis zum Jahr 2020 sollen 90 Prozent der Menschen mit HIV von ihrer Infektion wissen, 90 Prozent von denen, die davon wissen, sollen in Behandlung sein und 90 Prozent der Behandelten sollen eine unterdrückte, kontrollierte Virenlast aufweisen.

Nach Schätzungen von UNAIDS leben derzeit 35 Millionen Menschen mit HIV, 25 Millionen davon in Afrika. Seit Ausbruch der Krankheit seien etwa 78 Millionen Menschen mit HIV infiziert worden. Die Hälfte von ihnen starb.