Politik

"Strengere Maßnahmen, sonst Zehntausende Tote"

Experten empfehlen der Regierung offiziell noch strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus zu ergreifen.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: Reuters

Der Regierung wurde dieser Tage ein Papier vorgelegt, in dem Experten "deutlich strengere Maßnahmen als derzeit" empfehlen. Ansonsten drohen Zehntausende zusätzliche Tote.

Prognose düster

Diese Empfehlung der Wissenschaftler scheint eine der Grundlagen für die heutigen Entscheidungen der Regierung über die Zukunft des Landes zu sein. Wer auf eine rasche Lockerung der Maßnahmen gehofft hat, muss sich wohl auf eine Enttäuschung einstellen.

Denn wahrscheinlich brauche man sogar "deutlich strengere Maßnahmen als derzeit in Kraft sind", schreiben die Experten. Das Papier liegt der APA vor.

Replikationsfaktor

Die Zahl, an der für die Experten alles hängt ist der sogenannte Replikationsfaktor. Er zeigt an, wie viele Personen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Ist dieser Faktor kleiner als eins, klingt die Epidemie ab. Bei einer Zahl größer als eins kommt es zur Ausbreitung, zum gefürchteten "exponentiellen Wachstum".

Zehntausende Tote

"Wenn es nicht gelingt, rasch den Replikationsfaktor unter den Wert von 1 zu drücken, sind in Österreich Zehntausende zusätzliche Tote und ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu erwarten", steht in dem Expertenpapier. Es wurde von Mathias Beiglböck (Uni Wien), Philipp Grohs (Uni Wien), Joachim Hermisson (Uni Wien, Max Perutz Labs), Magnus Nordborg (ÖAW), Walter Schachermayer (Uni Wien) mit Unterstützung der Rektoren Heinz Engl (Uni Wien) und Markus Müller (Med Uni) verfasst.

Wann genau das Gesundheitssystem zusammenbrechen wird, das kann man anhand dieser Zahl auch knallhart ausrechnen. Bleibt der Faktor bei 1,7, so bricht das Gesundheitssystem Mitte April zusammen.

Umgerechnet bedeutet ein Replikationsfaktor von 1 übrigens eine tägliche Zuwachsraten von sieben Prozent. Davon sind wir noch weit entfernt, aktuell liegt Österreichs Zuwachsrate - laut dem Papier - bei geschätzten 14 Prozent.

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