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"Watschn" schadet Kind, doch jedes 2. wird geschlagen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Eine neue Studie hat 160.000 Kinder über 50 Jahre lang dahingehend untersucht, wie sich körperliche Bestrafung, etwa Schläge oder die vielzitierte "g'sunde Watschn", auf die Entwicklung der Kleinen auswirkt. Das Ergebnis ist alarmierend: Die Opfer werden im Erwachsenenalter meist selbst aggressiv, psychisch auffällig und unsozial. Trotz Verbots teilen aber noch immer viele österreichische Eltern "Watschn" aus.

Eine neue Studie hat 160.000 Kinder über 50 Jahre lang dahingehend untersucht, wie sich körperliche Bestrafung, etwa Schläge oder die vielzitierte "g'sunde Watschn", auf die Entwicklung der Kleinen auswirkt. Das Ergebnis ist alarmierend: Die Opfer werden im Erwachsenenalter meist selbst aggressiv, psychisch auffällig und unsozial. Trotz Verbots teilen aber noch immer viele österreichische Eltern "Watschn" aus.

"Eine g'sunde Watschn hat noch niemandem geschadet", ist ein häufiges Argument, das man in Österreich zu hören bekommt. Dass das nicht stimmt, hat nun die amerikanische Studie belegt: Eltern, die ihre Kinder schlagen, sind demnach direkt Auslöser dafür, dass ihr Nachwuchs später aggressiver und anfälliger für psychische Probleme wird und sich schwer bis nicht in die Gesellschaft eingliedern kann oder will.

Dabei geht es gar nicht um dauerhaftes oder regelmäßiges Schlagen, laut Forschern kann dies schon eine einzige Ohrfeige auslösen.

In Österreich ist die körperliche Bestrafung von Kindern seit den 1970er-Jahren abgeschafft, direkt gesetzlich verboten wurde sie aber erst Ende der 1980er. Konkrete Zahlen gibt es wenig, in verschiedenen Umfragen gaben aber zwischen 38 und 42 Prozent, also fast die Hälfte der Befragten in Österreich an, Schläge mit der Hand in ihrer Kindheit erlebt zu haben. Immerhin: Befragungen unter Eltern zeigen im Vergleich dazu eine etwas beruhigendere Tendenz. 1977 lehnten nur 27 Prozent das "Schlagen" ab, 2015 waren es 78 Prozent.