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"Wir sind die Grünen, wir brauchen keine Fusion!"

Heute Redaktion
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Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler erteilt Jetzt-Parteichefin Maria Stern eine Abfuhr: "Werden nicht fusionieren."
Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler erteilt Jetzt-Parteichefin Maria Stern eine Abfuhr: "Werden nicht fusionieren."
Bild: picturedesk.com

Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler erteilt Liste-Jetzt-Chefin Maria Stern eine Abfuhr: Es werde keine Kooperation im Wahlkampf zwischen den beiden Parteien geben.

Eine mögliche Kooperation der Liste Jetzt mit den Grünen ist wohl gescheitert. Grünen-Chef Werner Kogler schließt in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" eine "Fusion" mit der von Ex-Grünen-Aufdecker Peter Pilz gegründeten Liste kategorisch aus: "Wir sind die Grünen, wir brauchen keine Fusion. Wir brauchen auch kein fremdes Geld, wir brauchen keine drei Unterschriften für die Kandidatur." Einzelne Mitglieder seien aber jederzeit willkommen, sofern sie die Grünen Anliegen teilen würden, erklärt der Parteichef.

Mit "glaubwürdiger Politik" will Kogler seine Grünen wieder ins Parlament hieven. Für die Kandidatur sollen, wie anno 1986, genügend Unterschriften aus der Bevölkerung gesammelt werden.

"Unsere Kreativität ist grenzenlos."

"Wir werden viel mehr Unterschriften sammeln als notwendig. Das ist für uns eine bewusste Vorwahlkampagne", zeigt sich Kogler, der gerade sein EU-Mandat zugunsten der Kandidatur im September zurückgelegt hat, kämpferisch.

Auch das eingeschränkte Werbebudget der Grünen mache ihm keine Sorgen, so der Bundessprecher weiter: "Unsere Kreativität ist grenzenlos. Straßenwahlkampf ist das unsere. Wir werden Hausbesuche machen".

Eine mögliche Koalition mit Sebastian Kurz und der ÖVP könne er sich derzeit aber nicht vorstellen: "Hierzu fehlt mir jegliche Fantasie."

Stern: Fusion stand nicht zur Debatte

"Schade, dass ich über die Entscheidung von Werner Kogler über eine Nichtkooperation der Grünen mit Jetzt aus der Tiroler Tageszeitung erfahre", ärgert sich Jetzt-Parteichefin Maria Stern.

Sie habe mit Werner Kogler "zwei ernsthafte Gespräche" über die Möglichkeit einer gemeinsamen Wahlplattform geführt. Von einer Fusion sei ihrerseits nie die Rede gewesen, erklärt Stern in einer Aussendung.

"Schade um die ungenützte Chance."

Stern weiter: "Ich weiß um die Sehnsucht vieler Menschen nach einer Bündelung der Kräfte auf der richtigen Seite des Nationalrates. [...] Oligarchen und Ewiggestrige werden sich über die voreilige Entscheidung der Grünen freuen. Schade um die ungenützte Chance." (red)