Politik

Wien abriegeln? "Kann man nicht ausschließen"

Heute Redaktion
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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig nahm in der "ZIB 2 " im ORF am Montagabend zum Coronavirus Stellung. Sorgen bereitet ein Infektionsfall im AKH.

"Wie sitzen weiter auseinander als sonst und haben uns auch nicht die Hand gegeben", eröffnete ORF-Moderator Armin Wolf das "ZIB 2"-Gespräch mit Bürgermeister Ludwig in der "ZIB 2". Hauptthema war die am Montag bekannt gewordene Coronainfektion einer Anästhesistin am Wiener AKH . "Wir wissen noch nicht, wo sich die Ärztin angesteckt hat", so Ludwig.

Auf Hochtouren sei man dabei, "das zu rekonstruieren und Umfeld zu beleuchten". Als Folge des Coronafalls seien das Spital sowie andere Krankenhäuser nur mehr durch eine Schleuse und mit einem damit verbundenen Gesundheitscheck betretbar. Derzeit sei Ludwig kein anderes infiziertes Personal in anderen Spitälern bekannt. Wegen Inkubationszeit müsse man allerdings abwarten.

Coronatests können dauern

Ludwig appellierte auch angesichts des Coronafalls unter dem Gesundheitsperonal an die Bevölkerung , Sozialkontakte zu vermeiden. Er attestiert aber auch, dass sich in allen Einrichtungen das Bewusstsein durchsetze, "dass man Menschen kontrollieren muss". In Wien habe man auch eine sehr gute Kooperation zwischen den Blaulichtorganisationen und mit dem Ärztefunkdienst eine zusätzliche Möglichkeit, Menschen in den Wohnungen zu betreuen.

Dennoch könne es dauern, bis Menschen einem Coronatest unertzogen werden, so Ludwig: "Es kann sein, dass es Wartezeiten gibt, wir sind bei der Telefonnummer 1450 sehr gefordert. Das Personal wurde von 60 auf 200 Personen aufgestockt." Doch alleine am Montag habe es über 16.000 Anrufe gegeben, die auch teils gar nichts mit Coronasymptomen bei den Anrufern selbst zu tun gehabt hätten.

Wien komplett abriegeln?

Das Problembewusstsein sei ein sehr hohes in der Bevölkerung, sagt Ludwig zum Umstand, dass die Maßnahmen der Regierung von dem meisten Menschen eingehalten werden. Nun wolle man versuchen, in der Koopreration mit den Communities auch in vielen Sprachen zu informieren.

Der öffentliche Verkehr bleibe laut Bürgermeister aufrecht, "danke allen Straßenbahn-, Bus- und U-Bahnfahrern". Fahrpläne wurden reduziert, der Verkehr wird aber aufrecht erhalten. Und könne Wien komplett abgeschottet werde? "Ausschließen kann man in dieser Situation gar nichts", so Ludwig, der ein Gedankenspiel darüber aber nicht für sinnvoll hält. "Wichtig ist, alle Maßnahmen einzuhalten, die bereits bekannt gegeben wurden."