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"Zahlen jetzt den Preis für die Zukunft der Austria"

Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer im "Heute"-Talk: Das bittere Cup-Aus, den Stadion-Neubau und was ihm Kopfzerbrechen bereitet.

Heute Redaktion
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Mit einer 1:2-Niederlage gegen die Admira muss die Austria im Viertelfinale des Cups die Segel streichen. Der Frust ist groß in Wien-Favoriten, wie Finanz-Vorstand Markus Kraetschmer im Heute-Interview erklärt.

Heute: Herr Kraetschmer, sie haben gesagt, dass Weiterkommen im Cup ist "sehr, sehr wichtig für die Austria". Wie groß ist jetzt die Enttäuschung?

Kraetschmer: "Die Enttäuschung ist sehr groß, keine Frage. Wir sind Rekord-Cupsieger, der letzte Triumph ist aber auch schon wieder acht Jahre her. Es wäre also wieder an der Zeit gewesen. Zudem haben wir die Riesenchance vertan, sich mit dem Cup-Sieg für den Europacup zu qualifizieren. Aber es ist jetzt so passiert, unser Blick ist nach vorne gerichtet."

Wie bitter ist das Viertelfinal-Out aus finanzieller Sicht?

"Wir kalkulieren mit dem Halbfinale im Cup, so gesehen ist das ein kleiner Rückschlag im Budget. Zumal in der Regel erst das Semifinale eine echte Chance auf ein Einnahmen-Plus bringt. Mit unserer Auswärts-Reise nach Dornbirn in der ersten Runde und den damit verbunden Kosten war der Cup in dieser Saison nicht lukrativ für uns."

"So ein verschlafener Start ist mir unerklärlich"

"Was ist jetzt das Ziel für die restliche Saison?

"Alles ist möglich. Den Zweiten Altach und uns als Vierten trennen jetzt gerade einmal zwei Punkte. Der Vizemeister-Titel ist jetzt ein großes Ziel, er wäre auch im Hinblick auf den Europacup eine Erleichterung. Schließlich erspart man sich als Zweiter eine Qualifikationsrunde in der Europa League."

Die Mannschaft wirkt aber ausgerechnet jetzt verunsichert. Trainer Thorsten Fink hat vor dem Cup mehr Entschlossenheit von den Spielern gefordert. Davon war aber gerade in der Anfangsphase nichts zu sehen.

"Ja, und das bereitet mir Kopfzerbrechen. Wir analysieren, ja wir sezieren, die letzten Spiele immer regelrecht, von daher ist mir so ein verschlafener Start unerklärlich. Wir waren 15 Minuten lang nicht im Spiel, das stimmt mich nachdenklich."

"Müssen gegen St. Pölten wieder voll punkten"

Wie wichtig ist jetzt am Samstag ein Erfolgserlebnis in der Liga gegen St. Pölten?

"Sehr wichtig. Wir brauchen jeden Punkt und wenn man in den Europacup will, dann muss man in solchen Spielen auch voll punkten. St. Pölten wird viel Engagement an den Tag legen, da müssen wir dagegen halten - und zwar vom Anpfiff an."

Wie schwierig ist die Gesamtsituation rund um den Neubau der Generali-Arena?

"Wir trainieren in Steinbrunn im Burgenland, wir spielen im Ernst-Happel-Stadion und unsere Geschäftsstelle ist noch immer bei der Generali-Arena - das macht es nicht leicht. Das soll keine Ausrede sein, aber die zwischenmenschliche Kommunikation und die Vernetzung leiden schon darunter. Wir müssen das jetzt noch 15 Monate durchstehen. Aber es ist eine Riesen-Motivation, wenn man sieht wie die Baustelle täglich wächst. Wir zahlen jetzt den Preis für eine erfolgreiche Zukunft. In einem Punkt bin ich mir sicher: Würden wir bereits in unserem neuen Schmuckkästchen spielen, hätten wir sicher bereits mehr Punkte auf dem Konto."



(AK)