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10 Dinge, die uns beim Galaxy S10+ auffallen

Das Galaxy S10+ ist Samsungs neues Topmodell. Ein Redakteur hat das Handy zehn Tage lang getestet. Diese 10 Punkte sind dabei aufgefallen.

Heute Redaktion
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Mal schimmert das Smartphone bläulich, mal eher rosa. Prism White, die neue Farbe im Angebot von Samsung, ist ein Hingucker. Die dezenten Reflexionen erinnern an Perlmutt. Zur Farbe gab es viele Kommentare, der Tenor lautete: "Wow, das ist schön!" Da ist es fast schon etwas schade, dass die meisten Nutzer das Gerät mit einer Hülle nutzen werden. Damit ist man aber gut bedient, da das Handy eher rutschig ist.

Samsung setzt den Standard bei den kleinen OLED-Displays. Diesen Fakt zementieren sie mit dem S10+. Das Display überzeugt. Schärfe, Kontrast, Helligkeit – passt. Das Smartphone überzeugte auch die Experten von Displaymate.com. In einem sehr ausführlichen Bericht von über 80.000 Zeichen erklären sie, was so gut daran ist. Ihr Fazit: "Es erhielt in allen Labortests eine 'sehr gute' bis 'ausgezeichnete' Bewertung und erzielte damit die höchste je erreichte Note." Das hat allerdings seinen Preis, wie der nächste Punkt zeigt.

Im S10+ steckt ein Akku mit einer Kapazität von 4.100 mAh. Die Batterie ist damit größer als beim Vorgänger (3.500 mAh) und in etwa gleich groß wie beim Akkuwunder Huawei Mate 20 Pro. Für den Alltag bedeutet dies: An einem relativ langen Tag mit intensiver Nutzung von 6 bis 22 Uhr lag der Ladestand am Ende nur noch bei rund 15 Prozent. Aktiviert man dagegen den Dark Mode und fährt manuell zusätzlich die Auflösung des Displays etwas herunter, so blieben am Abend immerhin noch rund 30 Prozent übrig.

Das S10+ ist das erste Handy der Serie mit Dreifachkamera. Das bringt Flexibilität, da man quasi drei Objektive dabeihat. Die Linsen haben einen Blickwinkel von 45, 77, respektive 123 Grad. Wählt man Letzteren, entstehen Fotos mit Superweitwinkel-Perspektive. Die Aufnahmen wirken jedoch wie mit einem Fischauge aufgenommen. Linien sind verzerrt. Architektur und Personen sollte man damit nicht ablichten. Für Landschaften ist der Modus aber praktisch. Selfie-Enthusiasten erhalten vorne zwei Linsen. Nur eine fotografiert. Die andere beschafft Informationen zur Raumtiefe. So sind auch mit der Frontkamera Porträtfotos möglich. Bei schlechtem Licht kann die Frontkamera aber nicht immer überzeugen.

So sehen die drei Blickwinkel aus. Die Fotos entstanden mit allen Einstellungen auf Standard.

Am Anfang sah es nach Vorführeffekt aus: Der Sensor unter dem Display, der den Fingerabdruck per Ultraschall scannt, funktionierte miserabel. Nach dem ersten Update geht es nun deutlich zügiger und zuverlässiger. Mit leicht nassen oder dreckigen Fingern hat der Sensor keine Mühe. Er ist alltagstauglich, aber noch nicht wirklich gut. Immerhin: Der Sensor funktioniert auch noch mit dünnen Schutzfolien auf dem Bildschirm. Viel zackiger geht das Entsperren per Gesichtserkennung. Allerdings ist dies auch weniger sicher. So wird man beim Einrichten gewarnt, dass das System überlistet werden kann. In unserem Test konnten wir es aber weder mit einem ausgedruckten Foto noch einem kurzen Videoclip des Gesichts übertölpeln.

Das S10+ ist ein großes Telefon und lässt sich nur schwer mit einer Hand bedienen. So denkt man. Doch hier setzt One UI an. Das ist Samsungs neue Oberfläche für Android. One UI wirkt durchdacht. So sind Menüs, Nachrichten und vieles mehr im unteren Drittel des Screens angesiedelt, was die Bedienung mit einer Hand vereinfacht. Die Oberfläche zeigt auch eine Verliebtheit in Details. So leuchtet etwa beim Wechsel auf die Frontkamera ein animiertes Ringlicht auf (siehe Video).

Samsungs Sprachassistent Bixby versteht jetzt auch Deutsch. Mit Anfragen zum Wetterbericht und dem Präsidenten der USA hatte Bixby im Test keine Mühe. Bei Textdiktaten oder Befehlen wie "ruf xy an!" kam es nicht immer zum gewünschten Ergebnis. Die Bixby-Taste kann man immerhin so konfigurieren, dass damit eine beliebige App geöffnet wird.

Einen leeren Akku lädt das mitgelieferte Netzteil innerhalb von einer halben Stunden auf rund 40 Prozent. Neu ist die Funktion Wireless Powershare. Sie ermöglicht es, andere Geräte mit Strom zu versorgen. Dazu aktiviert man das Feature und legt dann Handy, Kopfhörer oder Uhr – sofern sie das unterstützen – auf die Rückseite des S10+. Ein iPhone XS lud im Test innerhalb von 30 Minuten rund 12 Prozent auf. Das S10+ gab hingegen rund 25 Prozent Akku ab. Die Funktion ist also eher etwas für Notfälle. Praktisch: Wenn das Smartphone aber am Kabel hängt, wird es geladen, dient aber gleichzeitig als drahtlose Ladematte für andere Geräte.

Neben dem USB-C-Anschluss gibts weiterhin einen Anschluss für Kabel-Kopfhörer. Eine echte Rarität bei den aktuellen Top-Smartphones der Hersteller.

Nein, günstig ist es nicht, das S10+. Käufer erhalten jedoch ein Meisterstück der Südkoreaner und eines der besten Android-Handys auf dem Markt. Für die Ausführung mit 128-GB-Speicher muss man mindestens 999 Euro ausgeben. Hier kann sich Geduld lohnen. So war das Galaxy S9 nur drei Monate nach dem Release rund 300 Euro günstiger, wie eine Auswertung der Daten des Preisvergleichs "geizhals.at" zeigt.