Wien

100 Mio. Euro für mehr Bäume und ein "cooles" Wien

Beim dritten Teil der Klubkonferenz der SPÖ Wien ging es um Klimaschutz. Bis 2025 fließen 100 Millionen Euro in klimafitte Projekte in den Bezirken. 

Louis Kraft
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    100 Millionen investiert die Stadt bis 2025 in die Begrünung und Abkühlung der Stadt. Die Pläne wurden heute von Planungsstadträtin Ulli Sima, Klubchef Josef Taucher und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (v.l.n.r., alle SPÖ) präsentiert.
    100 Millionen investiert die Stadt bis 2025 in die Begrünung und Abkühlung der Stadt. Die Pläne wurden heute von Planungsstadträtin Ulli Sima, Klubchef Josef Taucher und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (v.l.n.r., alle SPÖ) präsentiert.
    PID/Christian Fürthner

    Unter dem Titel "Arbeit.Klima.Innovation. #anpackenjetzt" fand heute, Mittwoch, der dritte Teil der jährlichen Konferenz des SPÖ-Rathausklubs statt. Aufgrund der Corona-Situation wurde diese ins Internet verlegt. 

    Am Programm standen heute die Vorhaben von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Planungsstadträtin Ulli Sima in den Bereichen Klimaschutz und Arbeitsplätze. Dabei wurde auch das "bisher größte Klima-Förderprogramm in der Geschichte Wiens" präsentiert. 

    Konkret schüttet die Stadt in dieser Legislaturperiode 100 Millionen Euro an Förderungen für nachhaltige Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen für mehr Lebensqualität in den Bezirken aus. Bis 2025 stehen somit pro Jahr 20 Millionen Euro Förderung für Projekte der Bezirke im Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen zur Verfügung. Je nach Projekt werden 40, 60 oder 80 Prozent von der Stadt aus dem neuen Klimatopf gefördert. Die Untergrenze für förderbare Maßnahmen liegt bei 15.000 Euro.

    "Neben den aktiven Klimaschutzmaßnahmen unterstützen wir mit unserem einzigartigen Förderprogramm in den nächsten Jahren ganz konkrete Projekte in den Bezirken, um Hitzeinseln wienweit zu minimieren und unsere Stadt zukunfts- und klimafit zu machen", so Sima und Czernohorszky. Während der Klimastadtrat besonders auf die Umsetzung der klimaneutralen Stadt bis 2040 setzt, verfolgt Sima das Ziel "raus aus dem Asphalt". 

    Mehr Geld für Coole Parks und Cooling-Spots

    Einige Projekte sind bereits fix geplant. Etwa für die Schaffung neuen Grünraums und die Verbesserung bestehende Parks. So sollen durch mehr Cooling-Elemente wie Nebelduschen oder Bodenfontänen, Schatten, Entsiegelungen sowie ökologischen und naturnahen Bepflanzungen die Parks für die Wienerinnen und Wiener abgekühlt werden. Als Beispiel wurde der Loquaipark in Mariahilf genannt. Für heuer wurde bei 23 Projekten der Grundstein für die Grünraum-Offensive gelegt, bis 2025 sollen rund 400.000 m² neue Parkflächen entstehen.

    Zudem sind weitere "Cooling Spots"  - also bepflanzte und beschattete Aufenthaltsräume, in denen Nebelduschen für eine Abkühlung im Inneren um bis zu sechs Grad gegenüber den Außentemperaturen sorgen - und "Klimabäume" geplant. Neben der Kühlung durch Wasser, setzt die Stadt auch auf Pflanzen als wesentliches Gestaltungselement. Mittels großer Bereits realisierte und sehr beliebte Cooling Spots befinden sich am Schlingermarkt in Floridsdorf und im Esterhazypark in Mariahilf. Auch die Wasserspielplätze sollen stark ausgebaut werde. Bis 2025 ist eine Verdoppelung der Standorte geplant.

    Baum-Offensive bringt 25.000 neue Stadt-Bäume

    Bis 2025 werden insgesamt 25.000 neue Stadtbäume gepflanzt, davon mindestens 3.000 Bäume an rund 500 neuen Standorten. 20 Bäume werden etwa am Panoramaweg in Simmering gepflanzt, die die Umgebung einer neuen Schule abkühlen. Dabei setzt man auf klimafitte, robuste Baumarten, auf das Wiener Baumsubstrat für Straßenbäume und verstärkt das Schwammstadt-Prinzip. So werden die Wiener Bäume hitzeresistenter und können ihre kühlende und schattenspendende Funktion bestens erfüllen.

    Klimaschutz als Wirtschaftsmotor

    Neben dem Kampf gegen die Folgen des Klimawandels hat die Stadt bei dem Klima-Förderprogramm auch ein Auge auf die Wiener Wirtschaft. "Jeder Euro, den wir in Klimaschutzmaßnahmen investieren, ist eine Investition in Arbeitsplätze, die es gerade jetzt in der Krise besonders braucht", betont SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher.

    So läuft das Förderprogramm für die Bezirke ab:

    Die Bezirke können Förderungen im Rahmen der Umgestaltung von öffentlichen Räumen zu folgenden Rahmenbedingungen abrufen. Je nach Projektinhalt und Lage im Stadtraum kann die Umsetzung von Vorhaben mit 40 %, 60 % oder sogar 80 % gefördert werden.

    Anträge können über die zuständigen Fachdienststellen (MA 28 und MA 42) eingereicht werden. Bei größeren Vorhaben sollen auch die Planungskosten (inklusive einer Bürgerbeteiligung) mit 40 % gefördert werden.

    Bei Schulen und Kindergärten in Bezirkskompetenz wird die Begrünung von Fassaden zum öffentlichen Raum ebenfalls mit 40 % gefördert. Die Untergrenze für förderbare Maßnahmen liegt bei 15.000 Euro.