Wien

100 € Strafe, weil Wirt 1 Meter Abstand hält

Um Gäste vor Viren zu schützen, stellte ein Wirt auf der Mahü seine Tische im Gastgarten auseinander. Weil sie rund einen Meter über die Begrenzung ragten, setzte es gleich zweimal 50 Euro Bußgeld.

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"Freiraum"-Chef Sascha Adzic mit seinem Anwalt Christian Podoschek vor seinem Gastgarten.
"Freiraum"-Chef Sascha Adzic mit seinem Anwalt Christian Podoschek vor seinem Gastgarten.
Denise Auer

Um für Besucher mehr Platz zu schaffen, wurden die zwölf Vierer-Tische vor dem "Freiraum" auf der Mariahilfer Straße 117 weiter auseinandergeschoben. Danach ragten die Möbel etwas zu weit auf den Gehsteig. "Es war nur ungefähr ein Meter", so der Anwalt des Lokalbetreibers, Christian Podoschek.

Ein Meter kann viel sein: Am 20. Mai kontrollierte ein Team der Stadt den Gastgarten. Sofort stellten die Prüfer die "Grenzüberschreitung" fest – der Lokalbetreiber musste 50 Euro Strafe zahlen. Dazu kamen noch einmal 50 Euro für die Luftsteuer – in Summe 100 Euro.

Strafe zu hart?

Freiraum-Chef Sascha Adzic findet das zu hart. Es sei eine Schutzmaßnahme vor Corona gewesen. "Die Mariahilfer Straße ist sehr breit, was macht das für einen Unterschied, wenn die Tische etwas auf den Gehsteig ragen?" Anfechten kann er die Strafe aber nicht mehr, nachdem die Organmandate bereits bezahlt sind.

Laut Marktamtssprecher Alexander Hengl war der Schanigarten zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht nur zu groß, sondern er blockierte auch das Blindenleitsystem auf der Mahü. "In Zeiten wie diesen machen wir ungern Anzeigen, darum ist es bei der Organstrafe geblieben, sonst hätte das noch teurer werden können."

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