Wirtschaft

12-Stunden-Arbeitstag ist bald möglich

Heute Redaktion
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Im Wahlkampf war der 12-Stunden-Arbeitstag noch Streitthema zwischen Rot und Schwarz. Nun kündigte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) an, dass Unternehmen in Zukunft von ihren Mitarbeitern mehr Überstunden verlangen können. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) dürfte - wenn auch widerwillig - zustimmen.

Im Wahlkampf war der 12-Stunden-Arbeitstag noch Streitthema zwischen Rot und Schwarz. Nun kündigte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) an, dass Unternehmen in Zukunft können. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) dürfte - wenn auch widerwillig - zustimmen.

Unternehmen dürfen von ihren Mitarbeitern bald Überstunden bis zur Maximalgrenze von verlangen. Das kündigte Wirtschaftsminister Mitterlehner am Montag im Ö1-Morgenjournal an. Bisher lag die Höchstgrenze bei zehn Stunden pro Tag. Der Zwölf-Stunden-Tag gilt aber nur, wenn zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Gleitzeit inklusive Überstundenabgeltung vereinbart ist.

"Der Zwölf-Stunden-Arbeitstag für jeden Arbeitnehmer ist nicht vorgesehen", betonte der Minister. Zuschläge für Überstunden müssen aber erhalten bleiben, auch sollen die Regeln zur Wochenarbeitszeit davon nicht berührt sein. Insbesondere gilt weiter die wöchentliche Maximalarbeitszeit von 50 Stunden.

Arbeitszeitgrenze auf Dienstreise gelockert

Auch die Arbeitszeitgesetze bei Dienstreisen sollen gelockert werden. So müssen Montagearbeiter nicht mehr wegen des Arbeitsgesetzes auswärts übernachten sondern dürfen nach ihrem Dienst noch nach Hause fahren, so der Vorteil aus Sicht von Mitterlehner. Die neue Regelung betrifft auch Lehrlinge, auf Montage erhöht sich die maximale Arbeitszeit von acht auf zehn Stunden.

Sozialministerium wenig begeistert

"Es ist ein Schritt in Richtung Flexibilisierung, der den Betrieben ein Anliegen ist und auch die Freizeit der Mitarbeiter würde dadurch besser gestaltbar werden", sagte der Minister. Nicht ganz so begeistert ist man im Sozialministerium. Die Verhandlungen würden noch laufen, hieß es von dort.

Es sei aber realistisch, dass es noch im April eine Einigung gibt. Offen ist auch, ob die Verabschiedung der Arbeitszeit-Regeln gekoppelt wird mit längeren Urlaubszeiten dem Pensionsmonitoring oder anderen von der Regierung geplanten Neuerungen im Sozialbereich.