Österreich

120 Passagiere nach 5 Tagen von Schiff gerettet

Heute Redaktion
Teilen

Bereits seit Samstag ist die Schifffahrt auf der Donau eingestellt. In Wien saßen 120 Passagiere und 40 Besatzungsmitglieder auf ihrem Kreuzfahrtschiff fest, weil die Anlegestelle überflutet ist. Am Donnerstag Vormittag hatte Kapitän Ariejan Heuvelman eine Evakuierung ausgeschlossen. Jetzt werden die Passagiere doch befreit. Bereits am Sonntag mussten Passagiere von einem Schiff in Linz evakuiert werden.

evakuiert werden.

Das holländische Kreuzfahrtschiff "Filia Rheni" liegt in der Anlegestelle Nussdorf. Neben den 120 Passagieren aus Großbritannien waren auch 40 Besatzungsmitglieder vom Hochwasser eingeschlossen. Die Passagiere waren am Samstag bereits an Bord, als die Schifffahrt auf der Donau eingestellt wurde. Pötzlich stieg das Wasser zu schnell, um das Schiff über die Landungsbrücke gefahrlos zu verlassen - und das, obwohl es nur einige Meter bis zum Ufer sind. Außerdem überflutete die Donau den Anlegesteg, somit waren die Menschen an Bord eingeschlossen.

Um 19.00 Uhr wurde das Schiff "evakuiert", verkündete Gerald Schimpf von der Wiener Berufsfeuerwehr. "Es wurde jeder Passagier einzeln von Bord gebracht. Und zur Sicherheit haben wir ein Boot mit Tauchern angefordert", so Schimpf. Das Gepäck bleibt vorerst am Schiff, die Reisenden wurden mit Bussen in Hotels gebracht. Zuvor hatte der Kapitän Ariejan Heuvelman eine Evakuierung ausgeschlossen.

Ein Ablegen des Kreuzfahrtschiffes hätte mit Sicherheit fatale Folgen. Außerdem fallen die Pegel nur sehr langsam. Vor Samstag, meinen Experten, hätte die "Filia Rheni" nicht weiterfahren können. Und überhaupt müsse man noch warten, bis die Schifffahrtssperre auf der Donau in Österreich wieder aufgehoben sei.

Das Schiffsversorgungszentrum Wien organisierte am Dienstag eine Notlieferung für die Passagiere (siehe Fotoshow). Gemeinsam mit der Polizei wurden Lebensmittel und Getränke per Motorboot an Bord gebracht: "Beim ersten Versuch musste das Boot mit den Hilfsgütern umkehren, die Strömung war zu stark", schildert Patrick Kremser, der die Lieferung initiierte. Auch ein Arzt wurde aufs Schiff geschickt.
 
30 Schiffe in Wien angelegt

Das Schiff liegt an einer schwer zugänglichen Stelle, die Donau reicht zurzeit bis an die parallel zum Strom verlaufenden Gleise der Franz-Josefs-Bahn. Derzeit liegen in Wien rund 30 große Kreuzfahrtschiffe an verschiedenen Liegeplätzen, vor allem unter der Reichsbrücke, fest.