Wien

1.300 Tonnen Wasserpflanzen aus Alter Donau gefischt

Nach der "Makrophyten-Explosion" von 2018 zeigen sich Wasserpflanzen in der Alten Donau heuer ruhig. Dank des neuen Mähmanagements, so die Stadt.

Louis Kraft
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Die Makrophyten der Alten Donau sorgen zwar für erstklassige Wasserqualität, sie können aber bei Wildwuchs auch zu Behinderungen führen. Daher sind die Mähboote der Stadt seit März im Einsatz. Umweltstadträtin Ulli Sima und der Donaustädter Vize-Bezirkschef Karl Gasta (beide SPÖ) machten sich nun an der Alten Donau ein Bild der Lage.
Die Makrophyten der Alten Donau sorgen zwar für erstklassige Wasserqualität, sie können aber bei Wildwuchs auch zu Behinderungen führen. Daher sind die Mähboote der Stadt seit März im Einsatz. Umweltstadträtin Ulli Sima und der Donaustädter Vize-Bezirkschef Karl Gasta (beide SPÖ) machten sich nun an der Alten Donau ein Bild der Lage.
PID/Christian Fürthner

"Trotz Mähboote wuchert Alte Donau zu", "Bootsmieter klagen über extremen Wildwuchs": Im Sommer 2018 sorgte die Wasserpflanzen in der Alten Donau über Wochen für Schlagzeilen und hielt das Wiener Gewässermanagement ordentlich auf Trab.

2019, aber auch heuer zeigt sich die Lage deutlich entspannter: "Dank des neuen Mähmanagements", erklärt die Stadt. Schon seit März sind die Mähboote der Stadt im Einsatz und mähen die Makrophyten. 25 Arbeitsboote sind im Dauer-Einsatz, bis Ende Juni wurden insgesamt 1.300 Tonnen Wasserpflanzen in der Alten Donau gemäht und zu Kompost verarbeitet. Das entspricht in etwa dem Stand von 2019 zu diesem Zeitpunkt.

"Das vor zwei Jahren neu eingeführte Mähmanagement der Stadt Wien hat sich bestens bewährt und wird auch heuer fortgeführt", erklärt Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ), die sich heute gemeinsam mit den stellvertretendem Bezirksvorsteher der Donaustadt Karl Gasta an der Alten Donau (Donaustadt) selbst ein Bild von den Mäharbeiten machte.

Täglich werden 6,5 Hektar abgemäht

Im Schnitt wurden heuer täglich rund 6,5 Hektar an der Alten Donau abgemäht, erläutert Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer. Auch vier Taucherinnen und Taucher sind seit 20. April wieder dabei und schneiden händisch die Unterwasserpflanzen bei den Stegen und Einstiegen.

Die Mähbootflotte der Fachabteilung Wiener Gewässer verfügt über 15 Amphibienmähboote, dazu kommen weitere Sammelboote und Begleitboote. Die Boote sind auch auf der Neuen Donau, am Mühlwasser und in der Kuchelau im Einsatz. In diesen Gewässern werden ausgewählte Bereiche wie Zugänge, Stege, Badeflöße und Uferzonen gemäht. Auch hier kann sich das Ergebnis sehen lassen – aus den anderen Gewässern wurden heuer bereits 400 Tonnen Unterwasserpflanzen entfernt.

Seit der Umstellung auf das neue Mähmanagement im Jahr 2018 sind die wendigen Amphibienmähboote der Stadt Wien von März bis Oktober auf der Alten Donau im Einsatz. Sie mähen die Unterwasserpflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 m. Die Boote können entweder mit Mähwerken oder mit Rechen zum Einsammeln des Mähguts ausgestattet werden.

Wasserpflanzen-Rekordjahr 2018

Die letzten Jahre haben die Stadt Wien hinsichtlich des enormen Wachstums der Unterwasserpflanzen vor große Herausforderungen gestellt. So wurden im Rekordsommer 2018 an manchen Tagen bis zu 100 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt. Vergangenes Jahr war die Situation entspannter. 2019 betrug die Gesamtmenge am Saisonende „nur“ 2.700 Tonnen. Zum Vergleich: 2013 betrug die Entnahmemenge in der gesamten Saison rund 72 Tonnen. 2016 war sie bereits auf 2.100 Tonnen angestiegen und im Jahr 2018 gab es mit 3.350 Tonnen einen Rekord.

2018 refomierte die Stadt daher ihr Mähmanagement: Die Mähsaison beginnt bereits Anfang März, 35 MItarbeiter mähen mit ihren Booten einzelne, vorab festgelegte Sektoren ab. Sammelboote nehmen das Mähgut auf, danach werden sie zum Kompostwerk Lobau gebracht. Dort wird das Mähgut zu Bio-Kompost verarbeitet und ist als Guter Grund bei den Wiener Mistplätzen erhältlich ist. Mehr Informationen dazu und zur Wasserqualität der Alten Donau findest Du hier

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