Österreich

15 Plastik-Arten in sieben heimischen Badeseen entdeckt

Greenpeace hat sieben Badeseen auf Mikroplastik untersucht. Das Ergebnis: Alle Gewässer waren belastet. 

Christine Ziechert
Auch der Wolfgangsee (Sbg.) ist mit Mikroplastik verunreinigt.
Auch der Wolfgangsee (Sbg.) ist mit Mikroplastik verunreinigt.
Greenpeace/Mitja Kobal

Nicht nur die Meere, auch Österreichs Badeseen sind mit Mikroplastik verunreinigt, wie nun eine Studie der Umweltorganisation Greenpeace belegt. Proben wurden von der Alten Donau in Wien, des Neusiedler Sees sowie des Neufelder Sees im Burgenland, des Lunzer Sees in Niederösterreich, des Attersees in Oberösterreich, des Wolfgangsees in Salzburg und des Wörthersees in Kärnten entnommen.

Das Ergebnis: In allen Gewässern wurde mittels einer neuen Messmethode Mikroplastik nachgewiesen. Insgesamt fanden sich Partikel von 15 unterschiedlichen Plastikarten, die zum Beispiel in Reifen, Kleidung, Verpackungen oder Baumaterial vorkommen. Am schlechtesten schnitt der Neusiedler See mit rund 13 Partikel pro Liter ab. An der Alten Donau waren es 4,8 Partikel, am Neufelder See 2,2. Die niedrigsten Konzentrationen gab es in zwei Proben vom Attersee und Lunzer See mit 1,1 Partikel pro Liter.

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    ORF2

    Neusiedler See ist ein Spezial-Fall

    Laut Greenpeace-Expertin Lisa Panhuber muss der Neusiedler See allerdings gesondert betrachtet werden: "Die Probe vom Neusiedler See ist nicht ganz mit den anderen vergleichbar, weil im Wasser vom Neusiedler See besonders viel Trübstoffe sind. Und die mussten wir in einem sehr komplizierten Verfahren herausfiltern. Am Ende war dann nicht mehr ganz so viel Wasser hier zum Analysieren und deshalb ist es nicht ganz vergleichbar", so Panhuber zum ORF.

    Für die Untersuchung wurden jeweils 2,9 Liter Wasser entnommen. Per Fünf-Mikrometer-Silberfilter wurden im Labor dann besonders kleine Partikel gefiltert und die Rückstände mittels Mikroskop und Infrarotspektrometer analysiert. "Unzählige Studien zeigen, dass die rasant ansteigende Plastikproduktion für Umwelt und Klima katastrophal ist. Viel zu viel Plastik gelangt in die Natur und die gesundheitlichen Auswirkungen sind noch nicht abschließend geklärt", warnt Panhuber. Greenpeace fordert daher verbindliche Plastikreduktions-Maßnahmen in Österreich und ein starkes globales Plastikabkommen.

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      Markus Keller / imageBROKER / picturedesk.com

      Gesundheitliche Auswirkungen noch nicht erforscht

      Mikroplastik entsteht, wenn Plastikmüll verwittert, aber auch durch Abrieb. Über Nahrung, Trinken und Luft gelangen die Partikel in den menschlichen Körper. Laut Greenpeace sind die gesundheitlichen Auswirkungen, insbesondere Langzeitfolgen, von Mikroplastik auf Menschen und Tiere noch zu wenig erforscht. Es gibt Hinweise, dass Mikro- oder noch kleinere Nanoplastikpartikel im Magen-Darm-Trakt Mechanismen aktivieren könnten, die an lokalen Entzündungs- und Immunreaktionen mitwirken.