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16-Jähriger stürzt beim Zugsurfen ab – tot

Drei Brüder wollten auf dem Dach eines Zugs einen Stunt ausprobieren. Einer rutschte ab, die anderen mussten zusehen, wie er überrollt wurde.

Heute Redaktion
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16-Jähriger stirbt beim Zugsurfen
16-Jähriger stirbt beim Zugsurfen
Bild: Screenshot Youtube

Das Drama spielte sich am Dienstagabend ab: Der 16-jährige Vivien kletterte an der Station Bir-Hakeim in Paris aufs Dach eines Regionalzugs. Er war in Begleitung seiner beiden Brüder. Die drei Zugsurfer planten einen waghalsigen Stunt.

Für Vivien aber endete dieser tragisch: Als der Zug losfuhr, setzte sich Vivien auf und schlug dabei mit dem Kopf gegen die Decke des Bahnhofeingangs. Der Teenager stürzte vom Zug auf die Schienen, Sekunden später wurde er von einem entgegenkommenden Zug überrollt.

Brüder im Schockzustand eingeliefert

Eine Augenzeugin berichtete gegenüber "Le Parisien", Vivien sei sich bis am Schluss der Gefahr nicht bewusst gewesen. "Als er auf den Schienen lag, lächelte er uns allen noch zu", erzählt die 42-jährige Britin, die sich derzeit mit ihrer Familie in Paris aufhält. "Dieses Bild geht mir seither nicht aus dem Kopf."

Auch die beiden Brüder des Opfers standen am Bahnsteig und mussten zusehen, wie Vivien auf den Gleisen liegend vom anderen Zug erfasst wurde. Die beiden wurden im Schockzustand ins Krankenhaus gebracht.

Die Passagiere beider Züge wurden evakuiert. "Wir verließen den Bahnhof in totaler Stille", erzählt die Touristin weiter. Für sie und ihre Familie war der geplante Abendausflug zum Eiffelturm gelaufen. "Meine Kinder weinten, wir waren alle erschüttert. Wie kann man einem Kind erklären, dass das Leben eines jungen Menschen so tragisch endet – wegen nichts."

Mehrere Tote in den letzten Jahren

Die Pariser Linie 6 ist wegen seiner vielen Außenabschnitte besonders beliebt bei Zugsurfern. An Silvester 2016 starb ein 17-jähriger Brite, als er auf ein Zugabteil kletterte. Und 2015 fand ein 14-Jähriger im Stadtteil Val-d'Oise auf einer S-Bahn den Tod. Zugsurfing wird in Frankreich mit einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 15.000 Euro bestraft, dennoch machen sich viele ein Hobby daraus.

(kle)