Wirtschaft

2,8 Mrd. Euro wurden 2011 in der Schweiz gewaschen

Heute Redaktion
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In der Schweiz wurden im Vorjahr 1625 Fälle von mutmaßlicher Geldwäsche gemeldet. Es soll sich um 2,75 Milliarden Euro handeln - 40 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Hauptgründe für die Geldwäsche sind Betrug, Drogen und Bestechung. Die Terrorfinanzierung nimmt hingegen ab.

Ein großer Teil der Zunahme steht im Zusammenhang mit dem arabischen Frühling. Wie die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) in ihrem am Montag veröffentlichten Jahresbericht 2011 schreibt, standen 135 Fälle in Zusammenhang mit Personen aus Ägypten, Tunesien, Libyen und Syrien. Die von diesen Fällen betroffenen Vermögenswerte belaufen sich auf etwas mehr als 490 Millionen Euro.

Dass es letztes Jahr diese Fälle gemeldet wurden, ist laut dem Bericht auf die Sanktionsentscheide des Bundes gegenüber Angehörigen der dortigen Regimes zurückzuführen.

25 Meldungen = 1,8 Milliarden Euro

Auffallend ist, dass 1,8 Milliarden verdächtige Vermögenswerte auf nur 25 Verdachtsmeldungen zurückzuführen sind. Darunter befinden sich sieben Meldungen im Zusammenhang mit mutmaßlichen Korruptionshandlungen, die Vermögenswerte von insgesamt 647 Mio. Euro betreffen.

Hauptgründe: Betrug, Drogen, Bestechung

Mit einem Anteil von knapp einem Drittel, stehen die meisten Verdachtsfälle im Zusammenhang mit mutmaßlichen Betrugsdelikten. In 161 Fällen werden Betäubungsmitteldelikte als Vortaten der mutmaßlichen Geldwäschereifälle angenommen. In 158 Fällen wird von der Vortat Bestechung ausgegangen.

Terrorfinanzierung nimmt ab

Gezählt wurden noch 10 (Vorjahr: 13) Fälle. Betroffen waren Vermögenswerte von gerade noch 124.000 Franken.

Die eingereichten Verdachtsmeldungen stimmen meistens, so die MROS. Allein vergangenes Jahr wurden 91 Prozent der gemeldeten Fälle weitergeleitet.

APA/red.