Wirtschaft

2 von 3 Österreicher lehnen verkürzte Arbeitszeit ab

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Eine kürzere Wochenarbeitszeit würde Österreich im internationalen Wettbewerb benachteiligen und Jobs gefährden. Das glauben laut Umfrage im Auftrag der WKO 64 % der Arbeitnehmer.

"Die Leute haben eine feines Gespür dafür, was möglich ist und was nicht!" Im "Heute"-Talk zeigt sich Wirtschaftskammer- Präsident Christoph Leitl dennoch vom klaren Ergebnis der Market-Studie überrascht. Gleichzeitig warnt er vor dem massiven Plus bei den Arbeitskosten. Allein von 2008 auf 2012 seien diese in Österreich um 15,5 % gestiegen – mehr als in jedem anderen Land der Eurozone.

Abgabensenkung unrealistisch

"Das zeigt, dass wir in den vergangenen Jahren fair zu den Arbeitnehmern waren", meint Leitl und wünscht sich nun "Fairness" in Sachen Gehaltsforderungen. Bei den Arbeitszeiten spricht sich der WKO-Chef für mehr Flexibilität aus. Das heißt: Bei besserer Auftragslage soll Mehrarbeit erlaubt sein, in schlechteren Zeiten der Überstundenpolster abgebaut werden. Eine Abgabensenkung hält Leitl derzeit aufgrund der Budgetsanierung für unrealistisch.

Gleichzeitig wirft er der öffentlichen Hand vor, etwa bei Öffis, Park- und Wassergebühren schamlos abzukassieren und so selbst Mini-Entlastungen unmöglich zu machen. Von neuen Ladenöffnungszeiten hält Leitl wenig. "Wir müssen den Sonntag als Tag der menschlichen Begegnung beibehalten." Zudem würden schon jetzt gesetzliche Möglichkeiten, etwa eine Tourismuszone mit Sonntagsöffnung, gar nicht voll ausgeschöpft.