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20.000 € Gage: EU gehen (deutsche) Beamte aus

Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger schlägt Alarm: Trotz Spitzengehalt gibt es kaum deutsche Bewerber für Beamtenjobs.

Heute Redaktion
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EU-Kommissar Günther Oettinger
EU-Kommissar Günther Oettinger
Bild: EPA

"Der Anteil der deutschen Bewerber ist mit sechs Prozent erschreckend gering, dabei machen die Deutschen 16 Prozent der Bevölkerung aus", sagte Oettinger zur "Bild-Zeitung". Von den insgesamt 29.881 EU-Mitarbeitern seien derzeit nur 2.149 aus Deutschland – also 7,2 Prozent.

Gleichzeitig verteidigte er die hohen Gehälter, die gezahlt werden – nämlich bis zu 19.588 Euro plus Zulagen: "Wir müssen ein attraktiver Arbeitgeber sein, um gut ausgebildete, mehrsprachige Bewerber zu finden. Es fällt uns heute schon schwer, genügend Interessenten aus allen Mitgliedsländern zu finden."

Niedrigere Gehälter wären daher "völlig falsch und würde die geografische Balance ins Wanken bringen", so Oettinger.

Österreich abgeschlagen

Die meisten EU-Beamte stellen Belgien (5.200 / 17,4 Prozent) bei nur 11,35 Millionen Einwohner. Allerdings befinden sich der Sitz der EU sowie zahlreiche weitere EU-Institutionen in dem Land. Dahinter folgen Italien (3.850 / 12,9 Prozent), Frankreich (3.079 / 10,3 Prozent) und Spanien (2.354 / 7,9 Prozent), die allesamt vor Deutschland – dem bevölkerungsreichsten Staat der Union – liegen.

Aus Österreich kommen 481 Beamte, was einem Anteil von 1,6 Prozent entspricht. Damit landet Österreich auf einem der hinteren Plätze. Schlusslicht ist Zypern mit 131 EU-Mitarbeitern (0,4 Prozent). (jm)