Wien

230 Corona-Anzeigen, obwohl kaum jemand zu Demo kam

Es sollte der glorreiche Auftakt zum Demo-Wochenende werden, doch es kam fast niemand. Trotzdem hagelte es über 230 Anzeigen.

Leo Stempfl
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Obwohl nicht direkt demonstriert wurde, sammelten sich Menschen an
Obwohl nicht direkt demonstriert wurde, sammelten sich Menschen an
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Zehn Großversammlungen wurden für den heutigen Samstag angekündigt. Zehn Großversammlungen wurden behördlich untersagt, "um Gefahren für die Volksgesundheit zu vermeiden." Die Initiatoren hielt das nicht davon ab, trotzdem zur Teilnahme aufzurufen.

Der große Andrang blieb allerdings aus. Die Stimmung dürfte bei den Rädelsführern deswegen nicht allzu blendend gewesen sein. Spätestens als eine "bekannte Protagonistin der untersagten Versammlungen" festgenommen wurde, war der geplante Großaufmarsch ins Wasser gefallen.

"Die Frau weigerte sich trotz der wiederholten Aufforderungen, die geltenden Covid-19-Bestimmungen einzuhalten und ihr strafbares Verhalten einzustellen, weshalb sie festgenommen und dem Juristen des Magistrats der Stadt Wien vorgeführt wurde", schreibt die Polizei in einer Aussendung.

Armschleife und Judenstern

Ruhig verlief es hingegen bei der nicht untersagten Gegendemo am Ballhausplatz. Die rund 120 Teilnehmer hielten sich sowohl an den Mindestabstand als auch an die Maskenpflicht, weswegen es zu keinerlei Vorfällen kam.

Doch zurück zum Heldenplatz: Im Zuge des Großeinsatzes wurde eine Person wahrgenommen, die eine "Armschleife in symbolischer Form eines Judensterns" trug. Das mutmaßlich holocaustrelativierende Utensil wurde sichergestellt, der Träger wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz bei der Staatsanwaltschaft Wien zur Anzeige gebracht.

Die Bilanz: 182 Anzeigen wegen Nichteinhaltung des Mindestabstandes, 31 Anzeigen wegen Nichtbeachtung der Maskenpflicht, eine Anzeige nach dem Verbotsgesetz, 13 sonstigen verwaltungsrechtlichen Anzeigen und fünf Organmandaten sowie zwei verwaltungsrechtlichen Festnahmen.

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