Welt

276 entführte Mädchen sollen versklavt werden

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:36

Nachdem vor drei Wochen 276 Schülerinnen in Nigeria verschleppt wurden, hat sich jetzt erstmals ihr Entführer zu Wort gemeldet. Abubakar Shekau, Chef der radikal islamischen Gruppe Boko Haram, hat sich zu der Entführung bekannt und droht den Schülerinnnen mit "Verkauf" und "Zwangsheirat".

Nachdem vor drei Wochen 276 Schülerinnen in Nigeria verschleppt wurden, hat sich jetzt erstmals ihr Entführer zu Wort gemeldet. Abubakar Shekau, Chef der radikal islamischen Gruppe Boko Haram, hat sich zu der Entführung bekannt und droht den Schülerinnnen mit "Verkauf" und "Zwangsheirat".

"Ich habe eure Töchter entführt", sagte Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau in einem Video. "Ich werde sie auf dem Markt verkaufen, so Gott will." In der rund 57 Minuten langen Aufnahme sprach Shekau von den 276 Schülerinnen, die vor drei Wochen aus ihrer Schule in Chibok im Nordosten des Landes verschleppt worden waren.

"Ich habe gesagt, dass die westliche Bildung aufhören muss. Mädchen, ihr müsst die Schule verlassen und euch verheiraten." fügt er hinzu.

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach einige der Entführten über die Grenze zum Tschad und nach Kamerun für jeweils zwölf Dollar zwangsverheiratet worden waren. Von den Geiseln konnten bislang 53 Mädchen fliehen, 223 sind nach Angaben der Polizei noch in Gefangenschaft.

Immer wieder Anschläge

Boko Haram, was soviel heißt wie "Westliche Bildung ist Sünde" kämpft seit fünf Jahren für einen islamistischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt regelmäßig Anschläge auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen.

1500 Menschen sind durch die Angriffe allein in diesem Jahr schon getötet worden. Die Entführung der 276 Schülerinnen zählt zu den bisher skrupellosesten Gewalttaten der Extremisten.

Drei Niederländer entführt

Im Süden des Landes sind indes am Montag drei Niederländer entführt worden. "Wir haben Berichte vorliegen, wonach die Ausländer am Wochenende ohne Begleitung von Sicherheitskräften in die Gemeinde Letugbene im Bundesstaat Bayelsa gefahren sind", zitierte die Zeitung "Premium Times Nigeria" am Montag einen Polizeisprecher.

Die Männer waren offenbar mit nigerianischen Reiseführern auf einem Fluss unterwegs, um ein abgelegenes Krankenhaus zu besichtigen. Plötzlich seien sie von bewaffneten Angreifern gezwungen worden, auf ein Schnellboot umzusteigen, hieß es.