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3 Hunde-Spiele gegen Langeweile zu Hause

Anti-Langeweile-Programm für Herrchen/Frauchen und Hund! Von Hundetrainerin Conny Sporrer für die "Heute"-Tier-Community.

Heute Redaktion
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In Zeiten von Corona, Ausgangssperren und Quarantäne bleibt viel Zeit mit der Familie und den tierischen Familienmitgliedern. Wenn ausgiebige Gassirunden gestrichen sind, müssen Frauchen/Herrchen sich etwas Anderes für ihre Vierbeiner einfallen lassen. Sonst wird es schnell langweilig und vermutlich recht unentspannt in den eigenen vier Wänden.

Hundetrainerin Conny Sporrer von der Hundeschule "Martin Rütter Dogs" in Wien hat für "HeuteTierisch" drei Spiele zusammengestellt, mit denen du deinen Vierbeiner (nicht nur während den Ausgangsbeschränkungen) zu Hause beschäftigen kannst.

Schick uns Videos oder Fotos, wie die Übungen bei euch laufen! (Lade dein Video/Foto direkt mit deiner "Heute"-App hoch oder schick "HeuteTierisch" auf Facebook eine Privatnachricht oder sende ein Mail an: [email protected].)

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Spiel 1: Futtersuchspiele für drinnen

Von Conny Sporrer: Mit nur wenigen Kniffen können Sie Ihrem Vierbeiner zu Hause eine spannende Indoor-Futter-Suchjagd anbieten. Bereiten Sie dafür eine Schachtel vor, in welcher der Hund mühelos mit der Schnauze herumwühlen kann. Die Inhalte dafür können ganz unterschiedlich sein – alte Socken oder Stoffreste, zusammengeknülltes Zeitungspapier, Weinkorken oder Klopapierrollen. Werfen Sie nun, je nach Hund, Größe und Bedarf, kleine Futterstückchen oder Leckerlis in die Box, rühren Sie dabei mehrmals kräftig um und achten Sie darauf, dass nicht alles einfach auf den Kistenboden fällt. Setzen oder legen Sie Ihren Hund dann vor der Schachtel ab und schicken Sie ihn mit einem deutlichen Signal, z.B. "Such", an die Arbeit.

Füttern Sie Trockenfutter, kann gerne auch mal eine ganze Ration so verfüttert werden, schließlich muss der Hund in der Natur auch Einiges leisten, um an Futter zu kommen. Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Hund dann alles gefunden hat, beenden Sie die Aufgabe auch wieder mit einem Signal, z.B. "Ende" und unterstreichen dies mit einer deutlichen Handbewegung. So versteht der Hund im Laufe der Zeit auch, wann das Spiel vorbei ist.

Eine solche Box zu gestalten, ist immer wieder ein großer Spaß für Hunde und eine bequeme Art für Menschen, ihren Hund zu beschäftigen. Ich warne aber davor, dies zu oft zu tun. Hunde, die ohnehin eine Tendenz haben, sehr selbständig zu sein, werden hier nur in ihrer Selbständigkeit gefördert. Sie suchen eigenständig und kommen selbstbelohnend, also ohne Unterstützung ihres Menschen, zum Erfolg.

Spiel 2: Apportieren und Suchen von Gegenständen

Auch wenn es viele unserer Trainingskunden erst nicht glauben wollen: Nahezu alle Hunde sind zum Apportieren, also dem Heranbringen von Gegenständen, zu motivieren. Die Frage ist immer nur, wie man es ihnen verkauft und welchen Nutzen sie daraus ziehen. Einer meiner bevorzugten Apportiergegenstände ist der sogenannte Futterbeutel – ein kleines befüllbares Tascherl mit Zippverschluss. Aber auch Bälle, Seile, Einkaufskörbe und vieles mehr sind verwendbar.

Um dem Hund das Bringen des Gegenstandes beizubringen, ist es zu Beginn wichtig, mit Geschirr und einer Schleppleine zu arbeiten. Machen Sie nun den Gegenstand, wir gehen hier vom Futterbeutel aus, spannend, spielen Sie selbständig damit, ohne um die Aufmerksamkeit des Hundes zu buhlen. Fängt er an, sich für den Gegenstand zu interessieren, werfen Sie ihn kommentarlos ein paar Meter weg vom Hund. Läuft Ihr Hund nun hin und schnüffelt kurz daran, gehen Sie zu ihm und belohnen Sie ihn mit einem Futterstück aus dem Beutel. Wiederholen Sie diese Übung ein paar Male und versuchen Sie nun mehr zu fördern, dass der Hund den Gegenstand mit den Zähnen aufnimmt. Warten Sie also durchaus mal einen kurzen Moment ab, wie sich der Hund ausprobiert.

Setzt er zum ersten Mal die Zähne ein, gehen Sie wieder zu ihm und belohnen Sie ihn mit einem Futterstück aus dem Beutel. Macht er einmal nicht so mit, wie sie das möchten, wiederholen Sie die Übung einfach, ohne ihn davor zu belohnen. Nimmt er nun regelmäßig die Beute auf, nehmen Sie die Schleppleine zur Hilfe, locken Sie ihn zu sich und gehen währenddessen ein paar Schritte rückwärts. Kommt ihr Hund nur wenige Schritte in Ihre Richtung, belohnen Sie ihn dafür. So bringen Sie ihm sukzessive bei, dass es sich lohnt, den Futterbeutel zu bringen, schließlich gibt es nur dann eine Belohnung daraus.

Hat der Hund das Prinzip des Apportierens einmal verstanden, können Sie ihm den Beutel sowohl drinnen als auch draußen, verstecken. Lassen Sie Ihren Vierbeiner an einer Stelle bleiben, machen Sie sich spannend und bringen Sie den Beutel dann zu einem erst einfachen Versteck. Gehen Sie danach zurück zum Hund, belohnen Sie ihn für das Bleiben und schicken Sie ihn anschließend mit einem Suchsignal los. Später können Sie auch mehrere Gegenstände verstecken, in den Höhen variieren und Verstecke antäuschen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, solange die Aufgaben vom Hund erfüllbar sind.

Wenn der Hund das Apportieren beherrscht, kann man ihn natürlich auch zum Haushaltshelfer machen, und sinnvolle Dinge, wie die Fernbedienung oder Hausschuhe apportieren lassen.

Spiel 3: Gegenstände umrunden

Das Umrunden von Gegenständen ist eine einfache und unterhaltsame Beschäftigung für zwischendurch auf dem Spaziergang oder aber auch im Wohnzimmer.

Bauen Sie die Übung drinnen am besten mit einem kleinen Hocker, draußen am besten mit einem niedrigen Posten oder Baumstumpf auf. Setzen Sie Ihren Hund davor ab und führen Sie ihn nun mit einem Futterstück in der Hand – Nase an Keks – um das Objekt herum. Hat der Hund einmal u-förmig den Gegenstand umkreist, fügen Sie am Ende der Runde ein Signal, z.B. "Herum" dazu. Wiederholen Sie die Übung einige Male, bis der Hund flüssig der Hand folgt.

Ist dies der Fall, lassen Sie nun das Futterstück weg, führen Sie ihn mit der gleichen Handbewegung einmal um das Objekt und geben Sie ihm an Ende des "U's" ein Futterstück aus Ihrer Tasche. Klappt dies auch gut, können Sie versuchen schrittweise Distanz aufzubauen, so dass Sie ihn später als Endziel aus ein paar Metern Entfernung mit dem Signal "Herum" um alle möglichen Dinge schicken können – Bäume, Hügel, Menschen, den Esstisch und so weiter. Kann ihr Hund bereits apportieren, können Sie diese Übung auch vor dem Apport einbauen.

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