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3D-Drucker reproduziert vom IS gefährdetes Monument

Heute Redaktion
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Der Islamische Staat bedroht nicht nur zahlreiche Menschenleben in Syrien und im Irak, sondern will durch Zerstörung von historischen Stätten auch Geschichte auslöschen. Archäologen sagen den Dschihadisten mit 3D-Druckern den Kampf an. So soll im kommenden Jahr der nachgebildete Torbogen von Palmyra in London und New York aufgestellt werden.

Der bedroht nicht nur zahlreiche Menschenleben in Syrien und im Irak, sondern will durch Zerstörung von historischen Stätten auch Geschichte auslöschen. Archäologen sagen den Dschihadisten mit 3D-Druckern den Kampf an. So soll im kommenden Jahr der nachgebildete Torbogen von Palmyra in London und New York aufgestellt werden.

Im August sprengten IS-Mitglieder den 2000 Jahre alten in der antiken syrischen Stadt Palmyra. Übrig blieb nur der 15 Meter hohe Torbogen, genau dieser soll nun zum Symbol des Widerstands gegen die Dschihadistenmiliz werden.

Torbogen soll in London und New York aufgestellt werden

Das Institut für Digitale Archäologie in England will den Bogen mit Hilfe eines speziellen 3D-Druckers nachbauen und diesen auf dem Trafalgar Square in London und dem Times Square in New York aufstellen. Die Aktion soll auf die Schutzbedürftigkeit des bedrohten kulturellen Erbes aufmerksam machen.

Prinzipiell benötigt man für den Nachbau spezielle 3D-Kameras. Da derartige Aufnahmen nicht zur Verfügung stünden, wurden Tausende zweidimensionale Bilder ausgewertet, um ein ähnlich genaues Ergebnis wie bei einer dreidimensionalen Rekonstruktion zu erreichen.

"Natürlich ist eine Reproduktion nur eine Reproduktion und nicht das originale Objekt. Es kann maximal am zweitbesten werden, aber in einer Situation, in der es alles ist, was wir haben, sollten wir die Möglichkeit ergreifen", sagt Alexy Karenowska der New York Times. Sie ist Physikerin an der Universität Oxford, die wie die Harvard-Universität und das Museum der Zukunft in Dubai am Institut für Digitale Archäologie beteiligt ist.

3D-Datenbank von bedrohten Sehenswürdigkeiten geplant

Experten an der Oxford Universität arbeiten am Projekt "The Million Image Database". Zusammen mit der UNESCO und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sollen Millionen von 3D-Bildern gefährdeter archäologischer Objekte im Mittleren Osten und Nordafrika angefertigt werden. Freiwillige Fotografen sollen diese mit leichten, unnauffälligen 3D-Kameras fotografieren. 5.000 dieser Kameras sollen 2016 zur Verfügung gestellt werden.